Müllheim Erinnerung und Mahnung zugleich

Weiler Zeitung

Friedensrat: 42. Markgräfler Friedenswochen / Vortrag, Schweigemarsch und Film

Markgräflerland. Zum 42. Mal organisiert der Friedensrat die Markgräfler Friedenswochen, die in diesem Jahr zwei Themenschwerpunkte haben. Das Motto lautet: „Für Frieden – und entschieden gegen rechte Hetze“.

Zum einen geht es um die Auseinandersetzung mit dem Erstarken rechter autoritärer Kräfte in Deutschland. So findet zur Eröffnung der Friedenswochen am Montag, 5. November, eine Veranstaltung des DGB Markgräflerland im Neuenburger Stadthaus mit dem Thema „Rechtspopulismus unter der Lupe“ statt (20 Uhr). Andrea Schiele vom DGB Bund setzt sich insbesondere mit der Politik der AfD auseinander „und entwickelt Vorschläge, wie dieser Partei entgegenzutreten ist“, heißt es in der Ankündigung des Friedensrats.

Die Nazi-Zeit sei nicht zu relativieren, auch wenn dies verstärkt von nationalistischen Kreisen versucht werde. „Dies zu verdeutlichen und Schlüsse für heutiges Handeln zu ziehen“, sei Bestreben der drei folgenden Veranstaltungen.

Im November 1942 wurde in Niederweiler der polnische Zwangsarbeiter Julian Garlewicz von Nazis gehängt, weil er eine deutsche Frau liebte. Anne-Katrin Vetter und Uli Rodewald vom Friedensrat Markgräflerland waren jüngst in Polen, um in der Heimatstadt von Garlwicz Spuren seines Lebens zu suchen. Über diese Spurensuche berichten sie am Dienstag, 6. November, 20 Uhr, in den Räumen der Diakonie Müllheim, Wilhelmstraße 8 (Eingang neben Bäckerei Kirschner). Am Jahrestag der Hinrichtung von Julian Garlewicz, am 13. November, findet eine Gedenkveranstaltung auf dem Alten Friedhof in Niederweiler statt.

Am 9. November, 80. Jahrestag der Reichspogromnacht, in der die jüdischen Gotteshäuser von den Nazis geschändet wurden, veranstaltet der Friedensrat einen Schweigemarsch zum Gedenken an die Opfer der Pogrome von gestern und heute.

Am Volkstrauertag, 18. November, wird den Opfern von Krieg und Gewalt gedacht. Der Friedensrat setzt sich ein für einen Volkstrauertag ohne Militär, „weil den bisherigen Opfern keine neuen hinzugefügt werden sollen“, heißt es weiter.

Der größte deutsche Waffenproduzent Rheinmetall unterhält auch in Neuenburg eine Produktionsstätte. Im Rahmen der Kampagne „Aufschrei – stoppt den Waffenhandel“ findet am 15. November vor der Rheinmetall Waffe Munition eine Mahnwache gegen die Produktion von Kriegsgerät statt.

Wie es in der heutigen Welt um die Fragen von Krieg und Frieden bestellt ist, damit beschäftigt sich am 13. November, 20 Uhr, Andreas Zumach. Insbesondere geht er den Fragen nach, was die Alternativen zur NATO und ihrer kostspieligen Aufrüstung und Konfrontationspolitik wären und wie realitätstauglich das Konzept „Sicherheit neu denken“ der Badischen Landeskirche ist. Der Vortrag unter dem Titel „Trump hat(te) Recht!“ findet im evangelischen Gemeindehaus Müllheim statt.

Der Spielfilm „90 Minuten, bei Abpfiff Frieden!“, der sich mit dem palästinensisch-israelischen Konflikt beschäftigt, beschließt die 42. Markgräfler Friedenswochen. Er wird am Dienstag, 20. November, 20 Uhr, im Kino Müllheim   gezeigt.  www.friedensrat.or

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