Von Claudia Bötsch Eschbach. Eine offene Küche, fliegende Raritäten und ein prominenter Pate: Mit dem „Fliegerhorst“ eröffnet heute im Gewerbepark Breisgau bei Eschbach ein neues Restaurant, das zum einen durch seine exponierte Lage an der Start- und Landebahn im Flughafenareal besticht. Zum anderen aber auch durch einen ganz prominenten „guten Hausgeist“, nämlich Horst Lichter. Der bekannte Fernsehkoch, der seit fünf Jahren in Badenweiler lebt, findet sich nicht nur im Restaurant-Namen wieder. Er soll dem Lokal auch seine besondere Note verleihen. „Ich werde versuchen, meine Träume und dieses bestimmte Feeling hereinzubringen“, so Lichter, der selbst großer Oldtimer-Liebhaber ist, gestern beim Pressegespräch. Das fange an bei der Schulung des Personals und höre auf bei Rezept-Ideen für die Küche. „Die Entscheidungen treffen letztlich aber die Betreiber“, betont Lichter, zu dessen Markenzeichen neben seinem gezwirbelten Schnauzer seine unerschütterlich gute Laune und seine flotten Sprüche gehören. Ziel sei es, das Restaurant zu einem „Treffpunkt für Liebhaber von alten Autos und Flugzeugen, für Motorradfreunde und für Menschen, die Gastlichkeit schätzen“, werden zu lassen. Denn ihnen bietet sich von Restaurant und Bar aus ein besonderer Blick in den 2000 Quadratmeter großen Hangar mit Oldtimer-Flugzeugen. Herzstück des Restaurants sei die offene Küche, die zu Gesprächen zwischen Köchen und Gästen einladen soll, so die Verantwortlichen. Horst Lichter soll Lokal besondere Note verleihen Die Speisekarte steht unter dem Motto „Erinnerungen an die Kindheit und an schöne Stunden im Urlaub“. Der Genuss stehe im Mittelpunkt – „Wir werden sicher keinen Trends hinterherlaufen à la vegan“, so Lichter. Bieten will man „ehrliche, bodenständige Küche mit Herz“ mit Produkten aus der Region, so die Verantwortlichen. In diesem Zusammenhang macht Horst Lichter deutlich: „Der Fliegerhorst ist kein Gourmettempel“. Die Preise seien moderat, die Zielgruppe reiche vom Bauarbeiter bis zum Porschefahrer. Er wünsche sich, dass die Gäste nach einem Besuch im „Fliegerhorst“ sagen: „Selten so lecker gegessen und selten so viel gelacht.“ Ein solches Lob sei für ihn wichtiger als jeder Stern. „Die Leute sollen sich wohlfühlen und in ungezwungener Atmosphäre zusammensitzen und miteinander reden“, so Lichter; getreu seiner Philosophie: „Hier bin ich Mensch“. Wenn es seine Zeit erlaube, werde er sich auch „regelmäßig unregelmäßig unter die Gäste mischen und das Erzählen genießen oder ganz einfach nur da sein“, meinte Lichter gestern beim Pressegespräch. Eingeladen waren dazu übrigens nur lokale Medien. Denn Horst Lichter sei es wichtig, erst einmal klein zu starten. „Das Kind muss erst mal laufen lernen.“ Schließlich habe es auch drei Jahre gedauert, um die Fundamente zu legen. Zudem solle erst einmal die hiesige Bevölkerung das Lokal für sich entdecken, sagt der 53-Jährige. Pläne und Träume für die Zukunft hat der TV-Koch indes so einige. Starten wolle man mit kleinen Veranstaltungen, beispielsweise einer Weinprobe mit lokalen Winzern. Im Herbst wird Lichter im Restaurant auch sein neues Buch vorstellen. Irgendwann wolle man aber einen ganzen Veranstaltungskalender auf die Beine stellen, so Lichter, der dafür auch seine vielfältigen Kontakte zur Film- und Musikbranche nutzen wolle. Denkbar sei ein Oldtimertreffen oder etwa auch ein Auftritt eines berühmten Comedians. Die Ideen und Möglichkeiten seien immens. Mit dem „Fliegerhorst“ wolle man somit auch ein Stück „Kultur herbekommen“. Dabei wolle man in keinster Weise mit den anderen Gastronomen konkurrieren. Ziel sei es vielmehr, „gemeinsam die ganze Region zu befruchten“. Denn bisher habe der Schwarzwald unverdienterweise noch den Ruf: „Hier kannst du erst hin, wenn du ‘nen Rollator hast“, sagte der Fernsehkoch.