Müllheim Franzosen und Deutsche Seite an Seite

Alexander Anlicker
Kommandeure und Ehrengäste mit der deutschen und französischen Truppenfahne. Foto: Alexander Anlicker

30 Jahre Deutsch-Französische Brigade in Müllheim

Müllheim - Die Deutsch-Französische Brigade hat am Samstag mit einem Appell auf dem Markgräfler Platz, einem Defilee durch die Stadt zur Robert-Schuman-Kaserne und einem Tag der offenen Tür 30 Jahre am Standort Müllheim gefeiert. Bereits vor drei Jahren wurde die Gründung der binationalen Brigade im Jahr 1989 gefeiert. Seit Oktober 1992 ist der Brigadestab in Müllheim stationiert.

Der Umzug von Böblingen nach Müllheim sei vor 30 Jahren die richtige Entscheidung gewesen, betonte der Brigadekommandeur, General Jean Philippe Leroux, in seinem Tagesbefehl an die auf dem Markgräfler Platz angetretenen Soldaten aus den Brigadestandorten Müllheim, Metz, Sarrebourg, Illkirch, Donaueschingen und Stetten am kalten Markt. „Die Stadt Müllheim im Markgräflerland weist alles auf, worum man sie nur beneiden kann: die Gegend, ihre Weinberge, ihre Lebensqualität, aber auch und vor allem die Freundlichkeit und die Gastfreundschaft ihrer Bewohner, allesamt außerordentlich wertvolle Eigenschaften, die natürlich auch für die kleinen Städte und Dörfer im Umland gelten und die Müllheim und die Region zu einem wunderbaren Standort machen, betonte der General.

Binationalität ist Mehrwert

Für die Deutsch-Französische Brigade sei Müllheim eine „petite patrie“, ein kleines Stück Heimat, ergänzte er. Zudem jährte sich, so der General, in diesem Jahr zum 25. Mal der erste gemeinsame operative Einsatz in Rajlovac in Bosnien-Herzegowina. „Da ich selbst an diesem Einsatz teilgenommen habe, darf ich sagen und auch wiederholen, dass die Brigade ein Großverband mit unbestreitbaren Einsatzfähigkeiten im Dienste des Friedens und der Verteidigung Europas ist, in der die Binationalität kein Hindernis, sondern ein Mehrwert ist“, unterstrich Leroux.

„Wir hatten keine Ahnung davon, als wir im vergangenen Jahr die Veranstaltung planten, welche Bedeutung das Militär heute hat“, schlug Müllheims Bürgermeister Martin Löffler den Bogen zur Gegegenwart. „Nicht im Traum hätten wir daran gedacht, dass in Europa ein Land das andere überfällt“, ergänzte er. Deutschland und Frankreich helfen, zwar nicht mit Soldaten, aber mit Geld und Waffen, erklärte der Rathauschef und betonte, dass die Stadt Müllheim rund 200 geflüchtete Menschen aus der Ukraine aufgenommen habe.

"Wir brauchen Sie, um unsere Freiheit zu schützen."

„Wir brauchen Sie, unsere Soldaten, um unsere Freiheit zu schützen“, sagte Löffler an die Brigadeangehörigen gerichtet und betonte: „Sie verteidigen auch die Freiheit derer, die anderer Meinung sind.“ Als Dankeschön überreichte Löffler symbolisch eine „gelbe Schleife“ als Zeichen der Solidarität.

Großes Interesse der Bevölkerung

Angesichts der aktuellen Lage stieß auch der Tag der offenen Tür in der Robert-Schuman-Kaserne, auf großes Interesse der Bevölkerung. Viele nutzten die Gelegenheit, die Brigade kennenzulernen und sich über die Waffensysteme, die derzeit häufig die Nachrichten bestimmen, zu informieren.

Mahnwache des Friedensrat

Vor den Toren der Robert-Schuman-Kaserne machte unterdessen der Friedensrat Müllheim mit Bannern und Luftballons seine Kritik am Militär deutlich.

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