Müllheim Friedenswochen mit Schweigemarsch, Vorträgen und Protesten

Weiler Zeitung

Veranstaltungsprogramm vom 5. bis 29. November / Zum Auftakt berichten Zeitzeugen / Abschluss mit einem Friedensfest

Müllheim. „Solidarität ist die Zärtlichkeit der Völker“: Unter diesem Motto stehen die diesjährigen Markgräfler Friedenswochen, die zum 37. Mal stattfinden. Organisator ist der Friedensrat.

Der erste Schwerpunkt der Friedenswochen liegt in der Rückschau: Menschen, die die faschistische Zeit Deutschlands erlebt haben, sind aufgerufen, den Nachgeborenen über ihre Erfahrungen zu berichten. Gedacht werden soll auch wieder der Zerstörung der jüdischen Synagoge in Müllheim und der Ermordung der jüdischen Mitbürger. Ermordet wurde auch der polnische Zwangsarbeiter Julian Garlewicz in Niederweiler. Seit diesem Jahr haben sich über das Kolbe-Werk Kontakte des Friedensrats Markgräflerland zu ehemaligen polnischen KZ-Gefangenen ergeben. In dem Film „Wir Lagerkinder“ berichten diese über ihr Schicksal.

Der zweite Schwerpunkt bezieht sich auf die Forderung nach zivilen statt kriegerischen Konfliktlösungen. Die ungleiche Verteilung des Reichtums in der Welt ist für den Friedensrat eine der Konfliktursachen. Eine faire Umverteilung des Reichtums im Land und in der Welt sei nötig, damit gewaltfreie Konfliktlösungen eine bessere Chance hätten, realisiert zu werden.

Den dritten Schwerpunkt setzt der Friedensrat mit seinem Protest gegen das Unternehmen Rheinmetall, das Waffen und Munition in Neuenburg produziert, sowie gegen die Deutsch-Französischen Brigade in Müllheim. Der Autor Jürgen Grässlin begleitet die Proteste und wird anschließend aus seinem „Schwarzbuch Waffenhandel“ lesen. Zum Abschluss der Markgräfler Friedenswochen findet ein Friedensfest statt.

Das Programm im Überblick:

Dienstag, 5. November: „Ich habe es gesehen - Zeitzeugen berichten über ihr Erleben 1933 bis 1945, 19.30 Uhr im Bürgerhaus Müllheim

Freitag, 8., 15. und 22. November: „Krieg beginnt hier – Stoppt ihn hier!“ Protest an der Kaserne der Deutsch-Französischen Brigade, Kreuzung Schwarzwaldstraße/Hügelheimer Straße, 15.30 Uhr

Samstag, 9. November: Schweigemarsch zum Gedenken an die ermordeten jüdischen Müllheimer – in Erinnerung an die Pogrome von heute, 17 Uhr ab evangelischer Stadtkirche Müllheim

Montag, 11. November: „UmFAIRteilen“ - Vortrag und Diskussion mit Prof. Duchrow, 20 Uhr im evangelischen Gemeindehaus Müllheim

Mittwoch, 13. November: Gedenken an Julian Garlewicz, einen polnischen Zwangsarbeiter, der 1942 in Niederweiler ermordet wurde, 17 Uhr auf dem Friedhof Niederweiler

Donnerstag, 14. November: Aktion vor Rheinmetall in Neuenburg um 15.30 Uhr mit Jürgen Grässlin, Bundessprecher DFG-VK, Sprecher „Aktion Aufschrei – Stoppt den Waffenhandel“

Donnerstag, 14. November: Lesung mit Jürgen Grässlin aus dem „Schwarzbuch Waffenhandel“, 20 Uhr in der Buchhandlung Beidek in Müllheim

Montag, 18. November: Gewaltfreie, nichtmilitärische Konfliktlösungen zwischen Realität und Möglichkeiten - Vortrag und Diskussion mit Andreas Heinemann- Grüder, Bonn, 20 Uhr im evangelischen Gemeindehaus Müllheim

Mittwoch, 20. November: „Wir Lagerkinder“ - Film über ehemalige Kinderhäftlinge in Konzentrationslagern, 20 Uhr im Bürgerhaus Müllheim

Freitag, 29. November: Friedensfest um 19 Uhr im evangelischen Gemeindehaus

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