Müllheim Gezeichnet von Johannes Beyerle

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Zeichnung aus dem Zyklus „Blumen für die Toten“ Foto: zVg/Beyerle

Ausstellung: Schau in der Martinskirche in Müllheim / Begleitprogramm mit Lesung

Müllheim. Das Markgräfler Museum zeigt vom 2. Juni an in der Martinskirche in Müllheim zwei Wochen lang Arbeiten von Johannes Beyerle anlässlich des Erscheinens seines Zeichenromans „Und in der Ferne Schnee“. Zur Ausstellung gibt es ein intensives Begleitprogramm.

Hinschauen, tasten, riechen, fühlen, zeichnen und dann schreiben oder Skulpturen aus Lehm erschaffen, das ist die Vorgehensweise von Johannes Beyerle. Den Geräuschen, den Stimmen, der Stille zuhören.

Mit nichts als einem Bleistift und leeren Papieren ausgestattet erforscht er seine nähere Umgebung sowie Orte, die ihm fremd sind. Dies hat er in seinem Zeichenroman „Und in der Ferne Schnee“ verarbeitet.

Man findet Landschaftsfragmente, feine Porträts, Figuren, die zu tanzen scheinen, ältere Menschen, Sterbende. Oft sind die Zeichnungen mit handschriftlichen Notizen verwoben. Sie bilden die Grundlage für die Texte.

Johannes Beyerle wohnt im ehemaligen alten Schulhaus in Vogelbach. Dort ist der Zeichenroman, seine eigene Wortschöpfung, entstanden. Er erschien 2021 im Deutschen Kunstverlag.

Im Schulhaus befindet sich auch das Atelier für seine Lehmarbeiten. An der Kopfseite des Saales hat der Künstler eine riesige Lehmwand angebracht, eine Momentaufnahme aus dem Steinbruch Kandern-Sitzenkirch. Diese Arbeit dient zugleich als Projektionsfläche für seine Zeichnungen und Bilder.

Erinnerungen an Flucht und Vertreibung

In der Ausstellung „Gezeichnet“ werden einige der im Buch veröffentlichten Zeichnungen und neue, daran anknüpfende Arbeiten zu sehen sein. In der Martinskirche tritt der Künstler in Dialog mit dem historischen Raum, ein Zeichenweg teilt ihn. Er führt hin zu einem Triptychon mit Figuren aus Lehm.

Zur Vernissage am Donnerstag, 2. Juni, um 19 Uhr, liest Johannes Beyerle aus seinem Buch, Martin Klinger wird Klavier spielen. Eine Woche später, am 9. Juni, um 19 Uhr, erzählen Wilma Wegner und Lydia Klemenz ihre Erinnerungen an Flucht und Vertreibung aus der Ukraine und Bessarabien während des Zweiten Weltkriegs. Johannes Beyerle hat sich intensiv auch mit dem Schicksal von Zwangsarbeitern während des Nationalsozialismus auseinandergesetzt. Während des Abends werden einige seiner Bilder in der Martinskirche an die Wände projiziert.

Im Begleitprogramm setzen sich Schüler bereits während der Aufbauphase mit den Arbeiten von Johannes Beyerle auseinander und haben Gelegenheit zu einem direkten Künstlergespräch. Die Ausstellung ist von 2. bis 12. Juni jeweils donnerstags bis sonntags von 14 bis 18 Uhr geöffnet, Spenden werden erbeten. Das Projekt wird von der Sparkasse Markgräflerland, dem Förderverein Erinnerungskultur Müllheim und dem Markgräfler Museumsverein unterstützt.

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