Müllheim Heiraten unter freiem Himmel

Weiler Zeitung

Trauorte: Standesamtliche Eheschließungen ab sofort im Rebhüsli möglich / Neu auch in der Martinskirche

Ja-Wort in den Reben: Ab sofort können Brautpaare in Müllheim auch unter freiem Himmel heiraten. Als neue Trauorte stehen das Feldberger und das Muggardter Rebhüsli sowie das Niederweiler Bammerthüsle zur Verfügung.

Von Claudia Bötsch

Müllheim. „Wo sonst das Herz des Weinbaus schlägt, schlagen künftig mindestens zwei Herzen höher“, teilt die Müllheimer Stadtverwaltung mit. So seien Hochzeiten „im Paradies“ und an weiteren idyllischen Orten Müllheims mit Blick auf die malerische Landschaft möglich, sagt Sabine Lang, Leiterin des Fachbereichs Tourismus und Veranstaltungen.

Bei dem neuen Angebot handelt es sich um ein Gemeinschaftsprojekt der Fachbereiche Standesamt sowie Tourismus und Veranstaltungen. Die Ortsvorsteher sind als Standesbeamte ebenfalls mit im Boot.

Heiraten inmitten von Weinbergen

Heiraten inmitten von Weinbergen – mit einer Aussicht über das Rheintal bis in die Vogesen und das Weilertal bis in den Schwarzwald – können Paare künftig beim Bammerthüsle in Niederweiler. Außerdem sind standesamtliche Trauungen im 250 Jahre alten Muggardter Rebhüsli möglich.

In Feldberg lautet das Motto „Heiraten im Paradies“. Hier können sich Brautpaare auf der gleichnamigen Weinlage, der höchsten Gutedellage in Baden, das Eheversprechen geben.

„Heiraten inmitten von Weinbergen mit atemberaubenden Aussichten ist einfach etwas Besonderes“, freut sich Lang über das neue Angebot, das auch ein Alleinstellungsmerkmal sei. Mit den Rebhäuschen als Trauorten werde auch die Verbundenheit des Markgräflerlands mit dem Weinbau und der hiesigen Weinkultur unterstrichen. „Müllheim ist die Weinhauptstadt im Markgräflerland“, macht Lang deutlich. Nach dem Motto „Heiraten im Markgräflerland mit Markgräfler Wein“ wirbt die Stadtverwaltung in diesem Zusammenhang auch dafür, die regionalen Winzer zu unterstützen.

Martinskirche: Platz für bis zu 100 Gäste

Darüber hinaus mit ins Angebot aufgenommen wurde die Müllheimer Martinskirche als kulturhistorisch bedeutsamstes Gebäude der Stadt. Die Martinskirche entfalte zwar nicht jene üppige Pracht, wie man sie von Kirchen des Spätbarocks gewöhnt ist, heißt es vonseiten der Verwaltung. Sie sei indes „eine stille Schönheit in wunderbarer Untermalung des schönen Brautpaars“. Die Martinskirche bietet Platz für bis zu 100 Hochzeitsgäste.

Das sind deutlich mehr Gäste als bisher möglich waren. Im Blauen Salon des Markgräfler Museums, wo traditionell die standesamtlichen Trauungen stattfinden, können nur 22 Hochzeitsgäste teilnehmen. Standesamtliche Trauungen sind zudem in einigen Ortsverwaltungen der Ortsteile möglich, hier finden zwischen zehn und 50 Hochzeitsgäste Platz.

Immer mehr Paare heiraten nur standesamtlich

„Wir haben schon länger überlegt, wie und wo wir das Angebot ausbauen können und welche Möglichkeiten es für Trauungen unter freiem Himmel gibt“, berichtet Jens Birnböck, Leiter des Fachbereichs Standesamt, Ordnung, Soziales, im Gespräch mit unserer Zeitung. Denn Anfragen in diese Richtung habe es immer wieder gegeben. Eine große Rolle spiele hierbei, dass immer mehr Paare nur standesamtlich heiraten. Das bedeute auch, dass die standesamtliche Trauung mehr Gewicht bekomme und die Nachfrage nach alternativen Trauorten mit besonderem Ambiente steige. „Für uns war es wichtig, auf die Wünsche der Paare reagieren zu können. Außerdem sind wir damit auch gut für die Zukunft aufgestellt“, sagt Birnböck. Schließlich soll die Hochzeit „der schönste Tag im Leben sein“, betont er.

Eine Trauung im eigenen Garten ist nicht möglich

Allerdings gibt es hier auch enge rechtliche Grenzen, macht der Standesamtsleiter deutlich. „Eine Trauung im eigenen Garten, wie sie zum Beispiel auch schon gewünscht wurde, ist etwa nicht möglich.“

Voraussetzung für einen rechtmäßigen Trauort sei, dass der Standort sich im Eigentum beziehungsweise in der Hoheit der Stadtverwaltung befinde. „Die Stadt muss das Hausrecht haben“, erläutert Birnböck. Es müsse gewährleistet sein, dass die Trauhandlung ungestört durchgeführt werden kann und die Urkunden geschützt sind, führt er aus.  Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.muellheim.de/heiraten.

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