Nahversorgung: Gemeinderat soll in der Sitzung vom 27. Juni Märkte- und Zentrenkonzept bestätigen
Müllheim (boe). Den Standort Müllheim hat das Lebensmittel-Unternehmen Hieber schon seit rund zehn Jahren im Visier – jetzt scheint das Ziel, dort einen großen Markt zu eröffnen, in greifbare Nähe gerückt. Hieber plant, das E-Center an der B 3 zu übernehmen, das derzeit durch Edeka in Eigenregie betrieben wird.
Nahversorgung zukunftsgerecht sicherstellen
Das Projekt wird in der nächsten Müllheimer Gemeinderatssitzung am Mittwoch, 27. Juni, behandelt. Dazu heißt es in der Beschlussvorlage der Verwaltung: „Die Firma Hieber möchte als Betreiber des Marktes in Müllheim und der bereits erfolgten Übernahme des Neukauf-Marktes im Ortsteil Niederweiler die Nahversorgung im Einzugsgebiet von Müllheim zukunftsgerecht sicherstellen.“
In der Sitzung geht es darum, dass das Gremium seine Zustimmung zum Märkte- und Zentrenkonzept der Stadt aus dem Jahr 2010 erneuern soll mit entsprechender Wissenserklärung. Eine solche Erklärung wird im Zuge der Übergabe benötigt. Dazu heißt es in der Vorlage der Verwaltung: „Da die Übergabe des E-Centers mit einer Grundsatzentscheidung im Aufsichtsrat der Firma Edeka Südwest verbunden ist, hat Edeka die Stadt Müllheim darum gebeten, relevante Teile des Märkte- und Zentrenkonzepts für die Aufsichtsratsvorlage zu bestätigen.“
Märkte- und Zentrenkonzept
Das Müllheimer Märkte- und Zentrenkonzept stammt aus dem Jahr 2010. Es soll dafür sorgen, dass sich Einzelhandel mit sogenannten zentrenrelevanten Sortimenten in der Innenstadt ansiedelt. Dazu gehören eigentlich auch Nahrungs- und Genussmittel, allerdings gibt es hier Ausnahmen. Das hat zum einen den Grund, dass man eine möglichst weitläufig verteilte Versorgung gewährleisten will. Außerdem gibt es in der Innenstadt derzeit keine unbebauten, für großflächigen Lebensmitteleinzelhandel dimensionierten Flächen, wie es von Verwaltungsseite heißt.
„Mit E-Center, Rewe und ’Lädele’ Versorgung gesichert“
„Mit dem Betrieb des E-Centers durch Hieber, der ebenfalls durch Übergang an Hieber erfolgenden Attraktivierung des Marktes in Niederweiler, der Entwicklung eines zukunftsweisenden Versorgungskonzeptes für die Ortsteile durch Hieber und der Ansiedlung eines kleinflächigen Rewe-Marktes auf dem ehemaligen Gelände der Winzergenossenschaft Schliengen-Müllheim sieht die Stadt Müllheim die Lebensmittelversorgung der Bevölkerung unter den gegebenen Rahmenbedingungen als gesichert an.“
Erst im Mai hat die Firma Hieber’s Frische Center KG mit Sitz in Binzen ihr „Lädele“ im Müllheimer Ortsteil Niederweiler eröffnet – „das 13. Kind der Hieber-Familie“, wie es bei der Eröffnungsfeier hieß. Nun habe man den Fuß in der Tür für ein weiteres Engagement in Mülheim“, hatte Firmeninhaber Dieter Hieber bei dieser Gelegenheit anklingen lassen. Das in der Regio bekannte Lebensmittel-Unternehmen unterhält seine größten Märkte in Bad Krozingen, Lörrach, Grenzach und Weil am Rhein.
Hieber und Müllheim – das ist eine lange Geschichte. Seit Jahren lief die Suche nach einem geeigneten Standort – im Bestand oder als Neubau. Bereits 2008 hatte das Unternehmen sein Auge auf das E-Center an der B 3 geworfen, auch gab es damals Überlegungen für eine mögliche Ansiedlung auf dem Tenckhoff-Areal.
Das Unternehmen Hieber wollte zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Stellungnahme abgeben.
