Müllheim In der Hauptkategorie Gewinner

Dorothee Philipp
Medaillen und Trophäen wie nie: die Markgräfler Teilnehmer am Mondial du Chasselas 2019 in Aigle. Foto: Dorothee Philipp

Gutedel-Wettbewerb: Markgräfler Weine überzeugen beim „Mondial du Chasselas“. Zehn Goldmedaillen .

Markgräflerland / Aigle - Die Sensation war perfekt: Beim achten Wettbewerb „Mondial du Chasselas“ im waadtländischen Aigle wurde ein Wein aus dem Markgräflerland in der Hauptkategorie der trockenen Weine mit der höchsten Punktzahl bewertet: Der Chasslie 2018 aus dem Heitersheimer Weingut Zotz lag mit 92,7 Punkten unter 707 Bewerbern vorne.

In einem sehr eng bewerteten Teilnehmerfeld schnitt dieser Wein um 0,7 Punkte besser ab als der Zweitplatzierte. Insgesamt schnitten die Markgräfler im Kerngebiet des Gutedelanbaus am Genfer See mit zehn Gold- und neun Silbermedaillen so gut ab wie noch nie. Auch der sechste Platz der Hauptkategorie ging mit einem Isteiner Kirchberg der Markgräfler Winzer e.G. Efringen-Kirchen und 91,1 Punkten ins Markgräflerland.

2013 war in der Hauptkategorie die höchste Punktzahl schon einmal an einen Wein aus dem Markgräflerland gegangen, damals hatte ein 2012er Ehrenstetter Ölberg der Bezirkskellerei Markgräflerland (heute Markgräfler Winzer) mit 92,4 Punkten die 569 Konkurrenten hinter sich gelassen.

Drei Trophäen für die Markgräfler

Von den 14 von verschiedenen Sponsoren gestifteten Trophäen holten sich die Markgräfler drei. Die für den besten deutschen Wein, gestiftet vom Markgräfler Wein e.V., und die für den besten Wein der Hauptkategorie, gestiftet vom Office des Vins Vaudois, konnte Julian Zotz vom gleichnamigen Weingut entgegennehmen. Die Trophäe in der Kategorie Swing, gestiftet von der Ersten Markgräfler Weinbruderschaft, ging an das Binzener Weingut Schweigler für einen 2018er Gutedel Kabinett trocken (89 Punkte).

Gutedel im internationalen Vergleich

Seit 2012 gibt es diesen internationalen Wettbewerb der Gutedelweine, der in fünf Kategorien gewertet wird: trockene Weißweine, Weißweine mit mehr als vier Gramm Restzuckergehalt pro Liter, Swing (Weißweine mit bis zu 11,5 Volumenprozent Alkohol), speziell ausgebaute Weißweine (Vinification Spéciale) und Weine älterer Jahrgänge.

Insgesamt hatte die 80-köpfige Jury 867 Weine zu bewerten, die anonyme Verkostung fand einige Wochen vor der Preisverleihung unter der Schirmherrschaft des Internationalen Oenologenverbands und des Verbands Schweizer Oenologen statt. 41 Jurymitglieder kamen aus Ländern außerhalb der Schweiz.

Auch die Preisverleihung im malerischen, 500 Jahre alten Schloss Aigle mit seiner grandiosen Landschaftskulisse verbreitete internationales Flair. Moderiert wurde sie von Sommelière Yvonne Heistermann von der Deutschen Wein- und Sommelierschule und Claude Alain Major von der Vereinigung zur Förderung des Chasselas, die den „Mondial du Chasselas“ ins Leben gerufen hat. Eine ausgewogene Zweisprachigkeit sorgte dafür, dass auch die Gäste ohne Französischkenntnisse der Veranstaltung gut folgen konnten.

Leichte Weine, süße Weine, alte Weine

Während die Markgräfler in der Kategorie der alten Weine nicht unter den Medaillengewinnern vertreten waren, erhielten sie in der seit 2017 eingeführten Kategorie Swing mit einer Gold- und zwei Silbermedaillen Auszeichnungen.

Bei den edelsüßen Weinen liegen die Markgräfler ebenfalls gut im Rennen: Von den neun vergebenen Goldmedaillen holten sie sich vier.

Gutedel wird im Markgräflerland allgemein jung getrunken. „Legen Sie doch einfach einmal ein paar Fläschchen auf die Seite“, hatte Paul Baumann, Direktor des renommierten Weinhauses Obrist Vevey und Mitglied im Gründungskomitee des „Mondial du Chasselas“, schon von Anfang an den Markgräflern empfohlen. Vor zwei Jahren konnte ein Markgräfler Erzeugerbetrieb erstmals in der Kategorie der Alten Weine punkten: ein 2003er Heitersheimer Maltesergarten aus dem Weingut Zotz erzielte 92,4 Punkte.

Dieses Jahr gab es in dieser Kategorie einen echten Ausreißer sowohl vom Alter als auch von der Punktzahl: 94 Punkte und damit die höchste Punktzahl des gesamten Wettbewerbs vergab die Jury für einen Grand Cru aus dem Schweizer Weinhaus Obrist des Jahrgangs 1976.

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