Müllheim Kreidetafel hat ausgedient

Alexander Anlicker
Im Zuge der Digitalisierung schafft die Stadt für ihre Schulen zirka 120 digitale Tafeln, mehr als 240 Tablets, etwa 180 Notebooks sowie Dokumentenkameras, Webcams und Beamer an. Foto: zVg

Digitalisierung: Müllheims Schulen werden digitaler / 1,2 Millionen Euro für Geräte

Rund 1,2 Millionen Euro investiert die Stadt Müllheim als Schulträger in die Digitalisierung ihrer Schulen. Eine Million kommt dabei aus verschiedenen Fördertöpfen, etwas mehr als 200 000 Euro muss die Stadt aus Eigenmitteln beisteuern. Finanziert wird damit die Anschaffung von zirka 120 digitalen Tafeln, mehr als 240 Tablets, etwa 180 Notebooks sowie Dokumentenkameras, Webcams und Beamern. Enthalten ist zudem der WLAN-Ausbau an den Schulen.

Von Alexander Anlicker

Müllheim. In den vergangenen Monaten habe sich einiges getan, berichtete der Beigeordnete Günter Danksin in einem Pressegespräch. Gemeinsam mit Bildungsdezernent Michael Kaszubski, dessen Stellvertreter Marco Fröhlin und Oliver Rieger, Fachbereichsleiter Informations- und Kommunikationstechnik, gab er einen Überblick zum Stand der Digitalisierung an den städtischen Schulen.

Die Schaffung der Grundlagen liege aber schon weiter zurück, verwies Danksin auf die Erstellung der Medienentwicklungsplanung.

Förderprogramme

„Wir haben sämtliche Förderprogramme ausgeschöpft“, berichtete Fröhlin. Aus dem Fördertopf „Digitalpakt“ erhielt die Stadt insgesamt rund 673 000 Euro. Hinzu kamen vier weitere Fördertöpfe „50-Euro-Pauschale“, „Sofortausstattungspaket“, „Schulbudget Corona“ und „Leihgeräte Lehrpersonal“.

Insgesamt belaufen sich die Fördergelder auf mehr als eine Million Euro. Davon entfallen 191 000 Euro auf die Michael-Friedrich-Wild- Grundschule, 136 000 Euro auf die Rosenburgschule mit ihren Standorten Müllheim und Britzingen, 73 000 Euro auf die Albert-Julius-Sievert-Schule (SBBZ), 192 000 Euro auf die Adolph-Blankenhorn-Gemeinschaftsschule sowie mehr als 496 000 Euro auf die Alemannen-Realschule.

Das Thema Digitalisierung an der Realschule gehe mit der Generalsanierung einher, berichtete Danksin. Dort wurden bislang acht Klassenräume mit digitalen Tafeln ausgestattet, die übrigen sollen nach und nach folgen. „Das ist ein Prozess, der sich bis ins Jahr 2025 hineinzieht“, sagte Danksin.

Am Schulzentrum I mit MFW-Grundschule, Albert- Julius-Sievert-Schule und Adolph-Blankenhornschule wurden in den Pfingstferien bereits 68 elektronische Tafeln installiert. An der Rosenburgschule sind es neun in Müllheim und sechs in der Außenstelle Britzingen.

Neben dem Fachbereich Bildung habe sich auch die IT-Abteilung des Rathauses eingebracht, die die Betreuung der Technik übernimmt. Bei der Auswahl der Geräte waren auch die Lehrer gefragt. So wurden im Vorfeld an drei Schulen verschiedene Modelle getestet.

So groß wie eine Tafel

Die 82 Zoll großen und rund 4500 Euro teuren Bildschirme sind etwa so groß wie eine Tafel und haben zwei so genannte Whiteboards als Flügel. Die Touchscreens ermöglichen es, dass mehrere Schüler gleichzeitig am Bildschirm arbeiten können.

Die Digitalisierung der Schulen bedeutet für die Stadt eine große Herausforderung, wurde beim Pressegespräch deutlich. Zumal bereits heute die Frage im Raum steht, was passiert, wenn die Technik in die Jahre kommt und Ersatzbeschaffungen anstehen. Dazu sagte Danksin: „Wenn nicht stetig Geld vom Land kommt, wird es schwierig, den Stand zu halten und weiter auszubauen.“

Nicht für jeden Schüler

An den Schulen gebe es zwar bereits mehr als die genannten 240 Tablets, erklärte Kaszubski auf Nachfrage. Dennoch gebe es noch nicht für jeden Schüler ein Tablet oder einen Laptop.

Das Thema „byod – bring your own device“ (bring dein eigenes Gerät) werde in nächster Zeit forciert, prognostizierte der IT-Experte Rieger in diesem Zusammenhang.

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