Müllheim (jut). Um „Politische Rahmenbedingungen der Energiewende“ ging es bei der Veranstaltung des Bürgerwindrad Blauen im Müllheimer Bürgerhaus. Referenten waren Eicke Weber, Leiter des Fraunhofer Instituts für Solare Energie Systeme (ISE) in Freiburg, und Sébastien Oser, Leiter des Kompetenzzentrums Energie im Freiburger Regierungspräsidium. Sébastian Oser sprach sich in seinem Vortrag nicht direkt für Windräder auf dem Blauen aus, ließ aber durchblicken, dass er sie als sinnvoll erachtet. Gemeinden am Oberrhein, die der Windkraft immer noch kritisch gegenüberstehen, wie zum Beispiel Schliengen, das im Rahmen der Verwaltungsgemeinschaft mit Bad Bellingen die Windkraftpläne wegen der Novelle des Erneuerbare Energien Gesetzes (EEG) zunächst auf Eis gelegt hat (wir berichteten), bilden denn auch die Ausnahme, wenn man einen Blick auf entsprechende Landkarten wirft, die Oser präsentierte. So sind viele Gemeinden im Schwarzwald wie zum Beispiel auch Malsburg-Marzell und Kandern, die Standorte für Windenergieanlagen ( WEAs) ausweisen, mittlerweile positiv gegenüber der Windkraft eingestellt. „Am Oberrhein müssen wir die Planung für WEAs voranbringen, insgesamt scheint der Einsatz von Windkraft ein badisches Problem zu sein“, gab Oser mit einem Blick auf die Karten zu. 2020 sollen zehn Prozent der landesweit benötigten Energie mit Windkrafträdern erzeugt werden – dafür sind 1200 nötig. Das Landschaftsbild sei dabei ein „weiches“ Kriterium und nicht überzubewerten, was den Ausschluss von Standorten für Windkraftanlagen angeht, für die nach Gesetzeslage substanziell Raum zu schaffen und keine gegenläufige „Alibiplanung“ zu betreiben sei, warnte der Fachmann. „Windkrafträderstandorte kann man sogar mit vielen, wenn auch nicht allen, Naturschutzbelangen in Einklang bringen“, führte er weiter aus.