Annette von Droste-Hülshoff gehört zu den größten deutschen Dichterinnen, auch wenn ihr umfangreiches Werk erst spät einem breiten Publikum bekannt wurde. Ihr Lebenstraum war es, in ihrer Dichtung „wie ein Vogel zu fliegen“ und „mit den wagenden Seglern kreisen auf dem unendlichen Plan“ – so schrieb sie im Alter von 19 Jahren in dem Gedicht „Unruhe“. Aber was ist aus diesem Traum in ihrem nur kurzen Leben geworden? War es ganz so, wie es in jenem Gedicht zum Schluss heißt: „Fesseln will man uns am eignen Herde! Unsre Sehnsucht nennt man Wahn und Traum“? Der Referent geht dieser Frage anhand von Bildern und Gedichten nach.
Der Vortrag dient auch der Vorbereitung der Exkursion der Lesegesellschaft am 16. Juni nach Meersburg, ihrem letzten Wohnort. Dort ist von Droste-Hülshoff am 24. Mai 1848 mit 52 Jahren gestorben. Dort ist sie auch begraben.