Vor der Diskussion über die künftige Form der Jugendbeteiligung wurden seitens des Stadtjugendreferats die Ergebnisse einer Umfrage an allen weiterführenden Schulen vorgestellt. Die Schüler wurden unter anderem zu ihrem Freizeitverhalten, ihren Wünschen für Angebote in Müllheim und das Interesse an möglichen Beteiligungsformen befragt. Insgesamt konnten 1800 Fragebögen ausgewertet werden. Dabei spielte der Wohnort keine Rolle: Auch Schüler, die nicht in Müllheim oder in den Ortsteilen wohnen, konnten an der Umfrage teilnehmen, und diese Gruppe machte sogar den größten Teil an Rückmeldungen aus.
Gewünscht wurden dabei vor allem mehr Angebote im Sport- und Freizeitbereich (32 Prozent), mehr Geschäfte, wie beispielsweise ein H&M Modegeschäft (22,7 Prozent) sowie mehr Fastfood-Ketten in der Innenstadt (13 Prozent), gefolgt von einer verbesserten ÖPNV-Infrastruktur (acht Prozent). Genannt wurden darüber hinaus auch ein flächendeckendes freies WLan, ein Multiplex-Kino, ein Platz für Jugendliche und ein Jugendzentrum.
Beteiligen würden sich die Jugendlichen gerne in den folgenden Bereichen: Gestaltung des Schulgeländes (29,3 Prozent), bei Planungen von Freizeitangeboten (22,4 Prozent) und Veranstaltungen (15,9 Prozent) sowie bei Planungen für ein neues Jugendzentrum (13,2 Prozent) oder auch bei den Planungen von Neubaugebieten (10,2 Prozent) sowie von Spielplätzen (9,1 Prozent).
Gefragt nach gewünschten Beteiligungsformen haben rund zwölf Prozent angegeben, sich eine Beteiligung in Form von Projektarbeit vorstellen zu können, dem gegenüber standen allerdings auch rund 61 Prozent Jugendliche, die sich gar nicht beteiligen möchten.
Mögliche Beteiligungsformen
An fünf Gesprächsinseln informierten sowohl Vertreter des Gemeinderates als auch der Stadtverwaltung über die verschiedenen Möglichkeiten und beantworteten die aufkommenden Fragen. Zur Wahl standen: Die Installation eines Jugendgemeinderates, die Gründung eines Vereins für Kinder- und Jugendangelegenheiten, Projektbeteiligungen, Umfragen an Schulen oder Beteiligungsformen per App. Am Ende der Vorstellungsrunde sollten die Jugendlichen ihren Favoriten wählen und sich wenn möglich auch in eine entsprechende Liste eintragen. Das größte Interesse zeigten die Jugendlichen dabei für das Modell Projektbeteiligung, was auch schon die Schulumfrage gezeigt hatte, gefolgt vom Modell des Jugendgemeinderates und des Vereins für Kinder‐ und Jugendangelegenheiten. Das geringste Interesse bestand an einer digitalen Beteiligungs-App.
Ergebnisse werden dem Gemeinderat präsentiert
Die Ergebnisse werden nun aufbereitet und dem Gemeinderat beziehungsweise Hauptausschuss vorgestellt, um über das weitere Vorgehen zu beraten. Zudem hat das Team von Stadtjugendreferat und dem Fachbereich Bildung, Jugend, Familie beschlossen, die Umsetzung mehrerer Beteiligungsformen in Betracht zu ziehen. Schon bald soll es deshalb ein Treffen mit den zwölf Befürwortern der projektbezogenen Beteiligung geben, um entsprechende Projekte auszuloten. Darüber hinaus wird man sich aber auch mit den acht Jugendlichen zusammensetzen, die sich für die Installation eines Jugendgemeinderates interessierten. Auch wenn die Beteiligungs-App wenig Zuspruch fand, will man hier prüfen, ob diese nicht zumindest als Kommunikationsmittel mit den Jugendlichen genutzt werden kann.
Und auch die Form des offenen Jugendforums soll beibehalten werden. Hier wurde bereits der nächste Termin für Anfang November festgesetzt.
www.stadtjugendreferat.com