Müllheim Mieten werden transparenter

Weiler Zeitung
Für Müllheim und Neuenburg soll jeweils ein Mietspiegel erstellt werden. Foto: sba

Wohnen: Gemeinsame Aktion von Müllheim und Neuenburg. Bürger bei Mietspiegel mit im Boot.

Müllheim/Neuenburg - Die Kommunen Müllheim und Neuenburg planen in einer gemeinsamen Aktion die Erstellung eines Mietspiegels für die jeweilige Stadt. Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg hat den Kommunen auf ihren Antrag hin einen Zuschuss in Höhe von 15 500 Euro im Rahmen des Förderprogramms „Qualifizierter Mietspiegel“ gewährt.

Um den Mietspiegel erstellen zu können, müssen zunächst entsprechende Informationen und Daten bei mietspiegelrelevanten Haushalten der jeweiligen Kommunen erhoben werden, heißt es in einer gemeinsamen Pressemitteilung der beiden Städte. Müllheims Bürgermeisterin Astrid Siemes-Knoblich und Joachim Schuster, Bürgermeister von Neuenburg, bitten deshalb die Bürger, ihre Stadt tatkräftig bei der Erstellung des neuen Mietspiegels zu unterstützen.

Datenerhebung

Bei der aufwändigen Erhebungsaktion werden im Juni per Zufall ausgewählte, mietspiegelrelevante Haushalte angeschrieben – mit der Bitte, einen speziell für die Mietspiegelerstellung entwickelten Fragebogen auszufüllen. Der ausgefüllte Fragebogen sollte dann mit einem beigefügten Antwortkuvert an das mit der Mietspiegelerstellung beauftragte EMA-Institut für empirische Marktanalysen zurückgeschickt werden. Alternativ wird es möglich sein, die Befragung über einen verschlüsselten Link direkt im Internet zu beantworten.

Datenschutz

Der Datenschutz habe dabei für beide Kommunen höchste Priorität, heißt es weiter. Wer sich in der Zufallsauswahl befindet, erhält, zusammen mit dem Fragebogen, ein Hinweisblatt über die Rechte und Pflichten sowie einen Kontakt, an den man sich wenden kann, um seine Daten, beispielsweise für diese Mietspiegelerstellung, löschen zu lassen. Nach Abschluss der Erhebung werden die gewonnenen Daten anonymisiert, das heißt sie sind nicht auf die jeweilige Person mit ihrer Adresse, die den Fragebogen ausgefüllt hat, zurückzuführen.

Der Mietspiegel

Der Mietspiegel ist die Übersicht über die im jeweiligen Gemeindegebiet üblicherweise gezahlten Mieten für verschiedene Wohnungstypen jeweils vergleichbarer Art, Größe, Baualter, Ausstattung und Wohnumfeld. Grundlage für den Mietspiegel sind dabei die ortsüblichen Vergleichsmieten, ermittelt aus repräsentativen Stichprobenerhebungen und statistischen Auswertungen. Die beiden Städte sind dabei auf die Mitarbeit mietspiegelrelevanter Haushalte angewiesen.

Für Mietvertragsparteien bietet der Mietspiegel die Möglichkeit, bei bestehenden Mietverhältnissen in eigener Verantwortung die ortsübliche Vergleichsmiete zu ermitteln, ohne selbst Vergleichsobjekte benennen oder erhebliche Kosten und Zeit für Gutachten aufwenden zu müssen. Auch beim Neuabschluss von Mietverträgen kann der Mietspiegel als Orientierungshilfe herangezogen werden. Damit soll der Mietspiegel für Mieter und Vermieter von Wohnraum die nötige Transparenz über das aktuelle Mitpreisgefüge im örtlichen Wohnungsbestand vermitteln und zudem eine Rechtssicherheit bei Mietpreisfestlegungen gewährleisten.

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading