Müllheim Mit Meister Hora auf der Bühne

Beatrice Ehrlich
 Foto: Beatrice Ehrlich

Kinderbuchklassiker „Momo“ als Ballett im Bürgerhaus

„Momo“ kennen viele als Buch. Als Handlungsballett mit erzählerischen Elementen wird die Geschichte von Michael Ende bei drei Aufführungen am Samstag, 22. und Sonntag, 23. Oktober, auf der Bühne des Bürgerhauses in Müllheim zu sehen sein. Akteure sind die Schüler der Ballettschule „Dance Works“.

Von Beatrice Ehrlich

Müllheim - Von „Peter und der Wolf“ über den „Sommernachtstraum“ bis hin zur „Schneekönigin“: Die Ballettaufführungen, die Kim Hoffmann seit vielen Jahren mit ihrem Studio für Ballett und Tanz „Dance-Works“ auf die große Bühne des Bürgerhauses bringt, sind in Müllheim legendär. Sie ziehen immer ein großes Publikum an. Nun steht das nächste Projekt in den Startlöchern.

Mit „Momo“ nach dem Buch von Michael Ende hat Kim Hoffmann dieses Mal eine Geschichte ausgewählt, die einerseits viele Möglichkeiten zur tänzerischen Interpretation bietet, andererseits aber auch zum Nachdenken anregt. Für junge wie ältere Zuschauer sei der Kinderbuchklassiker mit seinen Fragestellungen zu Zeit und Freundschaft brandaktuell, meint Hoffmann.

Über hundert Schüler tanzen und schauspielern

Michael Endes Roman ist der Tanzpädagogin, die in England geboren und aufgewachsen ist, nach mehrmaligem Lesen bestens bekannt. Durch ihren Sohn Marc war sie in dessen Kindheit erstmals mit dem Buch in Berührung gekommen.

Zwischen 100 und 120 Schüler werden am Wochenende des 22. und 23. Oktobers auf der Bühne stehen und die phantastische Welt der Protagonistin Momo und ihrer Freunde lebendig werden lassen.

Um aus einer Geschichte ein Ballett zu machen, bei dem alle Schüler und Schülerinnen eine Auftrittsmöglichkeit bekommen, greift Hoffmann immer bestimmte Szenen, Bilder oder Details der Handlung heraus und rückt sie in den Vordergrund. So hat sie sich etwa von „Bibigirl, der perfekten Puppe“ – im Buch soll sie die Momo dazu bringen, ihre Freunde zu vergessen – zu einem „Puppentanz“ inspirieren lassen. Er wird von zwei Gruppen von Mädchen übernommen, die eine tanzt am Samstag, die andere am Sonntag.

Durch die Handlung führen in solistischen Rollen die Hauptfiguren Momo, Gigi, Beppo und die Schildkröte Cassiopeia, ebenfalls mehrfach besetzt, auch falls jemand bei der Aufführung ausfallen sollte. Den erzählerischen Faden spinnt in eigenen Worten Harald Gritzner alias „Meister Hora“, der dies auch schon bei vergangenen Produktionen getan hat.

Musik von Léo Delibes bis Scott Joplin

Ein Aspekt, dem Kim Hoffmann großen Wert beimisst, sind die Musikstücke die sie für ihre Choreografien auswählt. Dieses Mal kommen sie vom Band, bei anderen Gelegenheiten war aber auch schon ein großes Orchester dabei. Die Musik soll zum Thema passen sagt die Pädagogin, die unter anderem in Freiburg und Teheran auch als Balletttänzerin unter Vertrag stand.

Bei „Momo“ war ihr wichtig, im 20. Jahrhundert zu bleiben, weil die Geschichte von den grauen Herren, die den Menschen die Zeit stehlen wollen, so sinnbildlich dafür steht.

Stücke von Léo Delibes, George Gershwin oder Scott Joplin werden zu hören sein und den Auftritten der Akteure in ihren ausdrucksstarken Kostümen noch eine weitere Facette hinzufügen – bedrohlich und dunkel oder freundlich und hell. Von der Musik ließen sich auch die Kinder mitreißen, berichtet Hoffmann, oft werde sie gefragt, wie sie die Musikstücke finde. Dies geschehe durch intensives Hören, sagt sie: Ihre Recherche beginnt Monate, manchmal Jahre im Voraus.

Denn, so sagt die erfahrene Choreographin: „Wenn ich die passende Musik zu den Rollen habe, ist der Rest kein Problem mehr.“ Wie der Tanz dann am Ende auf der Bühne aussehen wird, habe sie dann meistens schon im Kopf.

Eine große Herausforderung sei es immer wieder, größere und kleinere Tänzerinnen mit den passenden Kostümen auszustatten. Kim Hoffmann hat dafür über die Jahre einen riesigen Fundus zusammengetragen, näht einzelne Teile selbst, fahndet nach Kleidungsstücken im Internet und tauscht nicht zuletzt Kostüme mit einer befreundeten Ballettlehrerin aus der Nähe von Freiburg. Im Bereich „Modern Dance“ wird Hoffmann von Elena Gritzner unterstützt.

Weitere Informationen: „Momo – ein Ballett“ wird am Samstag, 22. Oktober, um 15 und um 19 Uhr, am Sonntag, 23. Oktober um 16 Uhr auf der großen Bühne des Bürgerhauses in Müllheim aufgeführt. Karten können ab Samstag, 8. Oktober, unter Tel. 07631/122 45 reserviert oder an der Abendkasse erworben werden.

Umfrage

Heizung

Der Ausbau des Fernwärmenetzes im Landkreis Lörrach nimmt Fahrt auf. Würden Sie, falls möglich, Ihr Haus an das Netz anschließen lassen?

Ergebnis anzeigen
loading