Müllheim Motto: „Esst Beeren – Helft Kindern“

Sophie Stächelin

Ecuador: Schüler der Kaufmännischen Schule in Müllheim unterstützen Kinderhort in Quito.

Müllheim - Unter dem Motto „Esst Beeren – Helft Kindern“ verkauften Schüler der Kaufmännischen Schule Müllheim für das Projekt „Begegnung und Solidarität“ Erdbeeren für einen guten Zweck. So standen sie kürzlich noch vor Schulbeginn auf den Erdbeerfeldern des Hollihofs in Hartheim. Durch die Unterstützung von Familie Dietsche konnten dort 160 Schalen mit selbstgepflückten Erdbeeren gefüllt und später auf dem Wochenmarkt und an der Schule in Müllheim verkauft werden. Der Erlös kam vollständig den Kindern des Kinderhorts „Centro La Bota“ in der ecuadorianischen Hauptstadt Quito zugute. Der Hort wird bereits seit zehn Jahren von der Kaufmännischen Schule Müllheim unterstützt. Er bietet Kindern aus schwierigen und ärmlichen Verhältnissen eine Möglichkeit, gemeinsam mit anderen zu lernen, zu spielen und ein Mittagessen zu bekommen. „Die Kinder sind auf unsere Unterstützung dringend angewiesen – wenn nicht genügend Geld zusammenkommt, wird der Hort im Juli 2020 dichtmachen müssen, was noch mehr alleingelassene und perspektivlose Kinder auf den Straßen von La Bota bedeutet“, erklärt Lehrer Jörg Beckert, der die Solidaritätsaktionen mit organisiert. Beckert und seine Schüler investieren viel Zeit und Energie in das Projekt. Neben dem Erdbeerverkauf wird jeden Herbst bei der Weinlese geholfen und fair gehandelte Schokolade zu verschiedenen Anlässen an der Schule und an anderen Orten verkauft.

Die Gewissheit um die Umstände in Ecuador motivierte in diesem Jahr besonders die Schülerinnen Elisabeth Wöhrle und Valentina Kreklow, die während ihres von Jörg Beckert organisierten Schüleraustauschs mit der Deutschen Schule Quito ein zweiwöchiges Praktikum im Kinderhort absolviert haben. „Bei vielen Kindern in La Bota habe ich viel Talent und Potenzial auf Weiterbildung gesehen. Dass diese Kinder es aufgrund ihrer finanziellen Lage wohl trotzdem nicht schaffen werden, aus dem Armenviertel herauszukommen, macht mich sehr traurig und auch wütend. Ich wünschte, alle Kinder hätten die Möglichkeit, ihren Träumen zu folgen und etwas aus ihrem Leben zu machen. Der Besuch in La Bota hat mir gezeigt, wie sehr es sich lohnt, bei den Solidaritätsaktionen mitzumachen und somit die Situation der Kinder etwas zu verbessern“, schildert Wöhrle ihre Eindrücke.

Der Besuch in Quito gehört ebenso zum Projekt wie die Unterstützung der Kinder. Jedes Jahr verbringen einige Schüler etwa einen Monat in Ecuador und erhalten durch Unterbringung bei Familien von gleichaltrigen Partnerschülern und verschiedene Praktika Einblicke in das dortige Leben. Einige Schüler absolvieren nach dem Abitur sogar ein einjähriges Praktikum als Freiwillige in La Bota. Auch Schüler der Deutschen Schule in Quito kommen einmal im Jahr nach Deutschland, um hier Erfahrungen zu sammeln und den Kontakt zwischen Quito und Müllheim aufrecht zu erhalten.

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