Planabschnitt 9.0: CDU-Fraktion stellt Antrag, Verhandlungen mit der Bahn aufzunehmen
Müllheim. „Ein leistungsfähiger Bahnhof ist für Müllheim unverzichtbar, um die verkehrstechnischen Herausforderungen der Zukunft zu lösen. Nur so kann eine zeitgemäße Regio-S-Bahn-Anbindung entstehen, und ohne einen solchen Bahnhof ist der Ausbau des ÖPNV in der Stadt und den Umlandgemeinden nicht machbar“, ist die Müllheimer CDU-Fraktion überzeugt.
Dieser Bahnhof sei auf Jahrzehnte gesehen eines der wichtigsten Verkehrsprojekte für Müllheim, heißt es in der Pressemitteilung der CDU, die einen Antrag stellt, entsprechende Verhandlungen mit der Bahn aufzunehmen.
Mit seinem Urteil vom April habe das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig die letzten Zweifel an der Rechtmäßigkeit der derzeitigen Bahnplanungen für den vierspurigen Ausbau der Rheintalbahn im Planabschnitt 9.0 beseitigt. In diesem Bereich liegt auch der Müllheimer Bahnhof. „Die Bahn hat Baurecht und der Zeitpunkt des Baubeginns liegt im Ermessen der Bahn.“ Im Prinzip könne die Bahn jederzeit loslegen.
Vor diesem Hintergrund werde die CDU-Fraktion im Gemeinderat in der kommenden Sitzung vom 28. Juni den Antrag stellen, die Bürgermeisterin mit Verhandlungen mit der Bahn zu beauftragen. Ziel der Verhandlungen müsse sein, „die Müllheimer Interessen in die Bahnhofsplanung einzubringen“. Dabei gehe es nicht nur um den Bahnhof selbst, der dann endlich barrierefrei sein müsse, sondern auch um die Infrastruktur rund um das Gebäude. Die Planung müsse auch die erneute Einrichtung eines Busbahnhofs und von Parkmöglichkeiten für Autos und Fahrräder zulassen. Auch eine Unterführung unter der neuen Trasse, die einen Busverkehr und schnelle Rettungswege ins Industriegebiet West ermögliche, gehört nach Ansicht der CDU dazu. „Wenn wir nicht mit der Bahn verhandeln, wird diese die Minimallösung bauen und das kann dann ein Wartehäuschen mit angeschlossenem Kiosk sein“, so Fraktionssprecher Jürgen Nafz. „Wir brauchen aber einen leistungsfähigen Bahnhof, denn das ist der Knotenpunkt im zentralen Markgräflerland, an dem sich der ÖPNV in der Stadt und der Umgebung mit dem regionalen und überregionalen Verkehr bis hin nach Frankreich verbindet.“
Ein anderes Thema sei der Bahnknoten bei Hügelheim, der die beiden von Westen kommenden zusätzlichen Gleise mit der bestehenden Trasse zusammenführt. Hier, im Planabschnitt 8.4, soll nach ersten Entwürfen hinter dem Sportplatz ein siebengleisiger Bahnkörper entstehen, der etwa 100 Meter breit wird. Das sei nach Auffassung der CDU-Fraktion den Hügelheimern nicht zuzumuten. Die Planung sei hier noch in einem früheren Verfahrensstadium und noch nicht genehmigt. „Hier müssen Bürger, Verwaltung und die Gremien alle rechtlichen und politischen Möglichkeiten nutzen, um die Umsetzung der vorgeschlagenen Planung zu verhindern“, macht die Fraktion deutlich.
