Müllheim (do). Drei Tage lang wird Müllheim im Juli zur Theaterstadt: An drei Aufführungsorten bringen Kinder und Jugendliche aus elf Schulen und zwei Kindergärten insgesamt 24 Vorstellungen auf die Bühne. Die Schultheatertage 2013 unter dem Motto "Im Rampenlicht" versprechen wieder, ein besonderes Ereignis zu werden.Ermöglicht wird das kleine Festival durch eine eingespielte Kooperation von Stadt, Volkshochschule (VHS) und Jugendkunstschule, wie Stefanie Heuberger, die Leiterin der VHS Markgräflerland, in einem Pressegespräch betonte. 2008 wurde in Müllheim mit einem Mittelalter-Spektakel das 1250-Jahre-Stadtjubiläum gefeiert, an dem die Müllheimer Schulen mit vielen Beiträgen beteiligt waren. Der Wunsch, diese kreative Zusammenarbeit fortzusetzen, mündete in eine dauerhafte Kooperation, die in jährlich wechselndem Turnus dem Theaterspiel und der Bildenden Kunst gewidmet ist. In diesem Jahr also nun wieder Theater. 2000 Menschen sahen vor zwei Jahren die Aufführungen, berichtete Uwe Fröhlich vom "Theater Creativo", der einige der Aufführungen mit den Akteuren selbst einstudiert und in anderen Fällen die beteiligten Lehrer und Schulklassen beraten hat. Zusammen mit den beiden Bildenden Künstlerinnen Christine Huss und Martina August leitet Fröhlich zudem die Jugendkunstschule Markgräflerland, einen Ableger der Volkshochschule Markgräflerland. Dass die Teilnehmerzahl an diesen Projekten stetig zunimmt, ist für Kulturdezernent Jan Merk eine Frucht der jahrelangen intensiven Zusammenarbeit. In diesem Jahr sind zum ersten Mal auch die Hebelschule Schliengen sowie der katholische und ein städtischer Kindergarten beteiligt. "Solch ein Angebot hat nicht jede Region", freute sich Merk und lobte die Volkshochschule für ihre integrierende Rolle. "Das Theaterspiel befähigt Kinder, sich auszudrücken, vor Menschen zu sprechen und sich selbst zu erfahren", erklärte Fröhlich. Auch die eigene Wahrnehmung innerhalb einer Gruppe werde hier erfahrbar. Das wirke sich nicht zuletzt auch positiv auf die schulischen Leistungen aus. Da es in den Schulen kein eigenes Fach "Theater" gibt, könnte das Festival auch dazu beitragen, dass die Lehrer nach Möglichkeiten suchen, Theaterspiel in andere Schulfächer zu integrieren. "Wir wollen den Blick dafür öffnen, dass es viele Möglichkeiten gibt, Theater in der Schule zu machen", sagte Fröhlich. Auch die Bildende Kunst kommt nicht zu kurz. Vielfach haben die Kinder ihre eigenen Requisiten selbst hergestellt, das Team vom Galeriecafé "Blauer Elefant" hat unter der Anleitung von Martina August Figuren gebaut, die das Foyer im Bürgerhaus schmücken und Theaterflair verbreiten sollen. Die drei Bühnen im großen und kleinen Saal des Bürgerhauses sowie in der Aula der Michael-Friedrich-Wild-Grundschule bieten drei ganz unterschiedliche Rahmen, so dass die ausgewählten Stücke optimal platziert werden können. Während die Hauptspielzeiten an den drei Vormittagen sind, wo das Publikum zumeist aus angemeldeten Schulklassen besteht, gibt es am 4. Juli eine abendliche Theatergala, bei der ausgewählte Theaterstücke noch einmal gezeigt werden.