Müllheim Musik macht den Kopf frei für Neues

Weiler Zeitung
Wer ein Instrument erlernt, lernt leichter und somit besser, stellen die Experten fest. Foto: zVg Foto: Weiler Zeitung

Kooperation zwischen Michael-Friedrich-Wild-Grundschule und Musikschule Müllheim trägt Früchte

Von Jutta Schütz

Müllheim. Musik macht den Kopf frei für andere Fähigkeiten. Unter diese Überschrift könnte man die langjährige und seit vergangener Woche auch vertraglich geregelte Kooperation der Michael-Friedrich-Wild Grundschule mit der städtischen Musikschule Müllheim setzen (wir berichteten).

Man vermittelt Transfereigenschaften: Fähigkeiten, die Kindern und später Jugendlichen und Erwachsenen zunächst in der Schule, aber auch außerschulisch langfristig nutzen, war sich Musikschulleiter Albrecht Haaf sicher. Spielt man sein Stück auf einer Bühne vor Publikum vor, macht dies auch selbstbewusster, wenn man eine Facharbeit oder ein Referat präsentieren oder – ganz einfach gedacht – auch nur mal die eigene Meinung vor der Klasse vertreten muss.

„Wir haben ein Mehr an Lernzuwachs, wenn Kinder singen oder Instrumente lernen. Zudem erfahren Kinder, wie man in der Gruppe, also im Chor oder Orchester, auf andere hört und jeden mit seinen Fähigkeiten mitnehmen kann“, bestätigt Schulleiterin Barbara Dobuszewski.

Musikalische Erziehung hat auch mit Spracherwerb zu tun. Spricht man Worte rhythmisch aus und lernt man Satzmelodien, wird man nicht nur in der Muttersprache, sondern auch in Fremdsprachen sicherer, findet die stellvertretende Schulleiterin Yvonne Spindler. Die Begleitqualitäten, die mit einer Musikerziehung einhergehen, sind also sehr vielfältig.

Langfristig profitiert nun auch die Stadtmusik Müllheim, so wie andere Musikvereine in der Gegend vom Nachwuchs, der sich auf dem Umweg über die Schule für das Mitmachen in einem Orchester – „das soziale Erlebnis Orchester“, wie sich Haaf ausdrückt – interessieren könnte. Der Dirigent des Vororchesters und der Jugendkapelle der Stadtmusik Müllheim, Martin Holschuh, sei selbst sehr aktiv in der Nachwuchsförderung – „er hat Interesse, hier in die Kooperation einzusteigen“, berichtete Haaf.

Mehr Musiklehrer

Langfristig erhoffen sich Schulleitungen und Musikschulen aber auch, dass durch die steigende Förderung musikalischer Angebote wieder mehr angehende Lehrer Musik studieren – „ wir haben zum Beispiel gerade mal zwei Kollegen, die Musik studiert haben. Und damit sind wir noch richtig gut besetzt“, weiß Dobuszewski. „Wichtig sind aber auch die Eltern. Lernt ein Kind ein Instrument, muss man es fördern, Interesse zeigen, mit zu Konzerten gehen – und das Kind auch mal daran erinnern, dass es übt“, zählt Haaf auf.

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