Müllheim Nach 40 Jahren in den Ruhestand verabschiedet

Weiler Zeitung
Der Leiter des Bezirksdienstes beim Polizeirevier Müllheim, Lothar Voigt (r.), wurde von Revierleiter Dieter Seywald in den Ruhestand verabschiedet. Foto: Alexander Anlicker Foto: Weiler Zeitung

Polizei: Hauptkommissar Lothar Voigt, Leiter des Bezirksdienstes beim Revier Müllheim, hört auf

Müllheim (anl). Nach 40 Jahren im Polizeidienst wurde am Mittwoch Polizeihauptkommissar Lothar Voigt, in den Ruhestand verabschiedet. Davon war er 16 Jahre Leiter des Bezirksdienstes beim Polizeirevier Müllheim.

In dieser Zeit seien rund 14 000 Strafakten über Voigts Schreibtisch gegangen, stellte der Revierleiter, Erster Polizeihauptkommissar Dieter Seywald, bei der Verabschiedung fest. Zuvor ließ er Voigts Werdegang Revue passieren. Am 1. März 1978 hat Voigt seinen Dienst in der 13. Hundertschaft der Bereitschaftspolizei in Biberach an der Riß angetreten. Zweieinhalb Jahre später folgten der Fachlehrgang für den mittleren Dienst, zum 1. März 1981 die Beförderung zum Polizeihauptwachtmeister und im November 1982 zum Polizeimeister.

Während dieser Zeit leistete er seinen Dienst beim Verkehrskommissariat in Freiburg, ehe er 1984 das Studium an der Hochschule der Polizei in Villingen-Schwenningen aufnahm. Nach zwei Jahren Studium folgten 1986 das Diplom und die Beförderung zum Polizeikommissar. Anschließend übernahm er als Dienstgruppenleiter im Streifendienst seine erste Führungsfunktion beim Polizeirevier Lörrach und dort ab Mai 1993 die Leitung des Bezirks- und Postendienstes.

Als die Stelle des Leiters des Müllheimer Bezirksdiensts frei wurde, hat er sich erfolgreich beworben und stand seither an der Spitze des Bezirksdienstes, der für die Stadt Müllheim mit ihren Ortsteilen sowie die Gemeinden Auggen und Badenweiler zuständig ist.

Dass man ihn nur schweren Herzens ziehen lässt, wurde nicht nur aus Seywalds Worten deutlich. Auch die große Zahl der Kollegen aus Müllheim und Lörrach, darunter auch der Lörracher Revierleiter Wolfgang Grethler, die zur kleinen Feierstunde ins Restaurant „Messer & Gradel“ gekommen waren, sprach für sich. „Er wird halt gemocht von seiner Mannschaft, das kann man einfach nur so festhalten. Ein verdammt netter Kerl, kollegial, hilfsbereit und verlässlich“, betonte Seywald.

Vor 16 Jahren habe er einen überalterten Bezirksdienst übernommen. Aber auch hier habe es einen Wandel gegeben, „und wir haben nun einen tollen Bezirksdienst mit vielen kompetenten, arbeitsamen und erfahrenen Kollegen“, sagte Voigt in seiner Abschiedsrede und hob das freundschaftliche Verhältnis hervor. Deshalb gehe er mit einem weinenden Auge.

Aber nach 40 Jahren Arbeit, teilweise im Schichtdienst, sei man verbraucht und stoße immer häufiger an seine Grenzen. „Auch von der schöngeredeten Polizeireform habe ich nur mitbekommen, dass das Revier Müllheim trotz entgegenstehender Ankündigungen kein zusätzliches Personal bekam. Im Gegenteil hatten wir mehr Arbeit und zwangsläufig weniger Zeit für den Bürger“, stellte Voigt fest. Ein Schlaganfall habe vor zweieinhalb Jahren dazu geführt, dass „man gewisse Dinge anders betrachtet und sie eine andere Wertigkeit bekommen“. Daher gehe er auch mit einem lachenden Auge und freue sich auf den nächsten Lebensabschnitt, den er mit er Familie genießen wolle.

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading