Müllheim Obdachlosigkeit verhindern

Weiler Zeitung
Das Projekt leistet Präventionsarbeit bei drohendem Wohnungsverlust und aufsuchende Arbeit bei prekären Wohnverhältnissen sowie Obdachlosigkeit. Foto: sba Foto: Weiler Zeitung

Prävention: Zehn Fälle von drohendem Wohnungsverlust abgewendet / Neuer Antrag auf Förderung

Seit Oktober gibt es das Projekt KoFaWo (Kontakt- und Fachstellenarbeit Wohnraumprävention) der AGJ-Wohnungslosenhilfe auch in Müllheim. Die Bilanz nach einem knappen Dreivierteljahr kann sich sehen lassen. In zehn Fällen konnte der drohende Wohnungsverlust abgewendet werden, wie Till Vogel und Harmann Assies im Gemeinderat berichteten.

Von Alexander Anlicker

Müllheim. „Die zehn Abwendungen spüren wir enorm. Das war eine deutliche Entlastung“, betonte Dominik Fröhlin, Leiter des Haupt- und Ordnungsdezernats, das unter anderem auch für die Obdachlosenunterbringung zuständig ist. Fröhlin dankte Assies und Vogel für die gute Zusammenarbeit und unterstrich, dass man die Prozesse bewusst im Team miteinander abgestimmt habe.

Aufsuchende Arbeit bei prekären Wohnverhältnissen

Das Projekt leistet Präventionsarbeit bei drohendem Wohnungsverlust und aufsuchende Arbeit bei prekären Wohnverhältnissen sowie Obdachlosigkeit.

Hilfe bei Wohnungssuche und Alltagsproblemen

Seit Oktober konnten 72 Personen (31 Frauen und 41 Männer) erreicht werden. Neben den aufsuchenden Kontakten in den städtischen Wohnungen und im Dekan-Doleschal-Haus gibt es zweimal wöchentlich eine Sprechstunde im Müllheimer Rathaus.

Hilfestellung erhalten die Betroffenen bei Eigenbedarfskündigungen, Räumungsklagen, Mietschulden, aber auch bei der Wohnungssuche oder der Bewältigung von Alltagsproblemen.

Neben den nackten Zahlen verdeutlichte Vogel die Arbeit auch anhand von anonymisierten Beispielen.

Das Projekt wird mit Mitteln des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales sowie des EHAP (Europäischer Hilfsfonds für die am stärksten benachteiligten Personen) gefördert. Von den Gesamtkosten von 46 875 Euro entfallen rund 10 000 Euro auf die Stadt Müllheim.

Projekt soll auf gesamten Landkreis ausgedehnt werden

Da die EHAP-Förderung befristet ist und ausläuft, soll ein neuer Antrag gestellt werden. Das Projekt soll dann auf den gesamten Landkreis ausgedehnt werden. Müllheim ist eine der fünf Gemeinden, wo Beratungsangebote gemacht werden. Allerdings werde dann die aufsuchende Arbeit in den städtischen Obdachlosenunterkünften entfallen, erläuterte Assies.

Der Gemeinderat signalisierte, das Projekt fortsetzen zu wollen.

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