In einem Schreiben an Bürgermeister Martin Löffler wirbt die CDU für die unechte Teilortswahl. Müllheim zeichne sich durch das Miteinander einer Kernstadt mit rund 12 000 Einwohnern und mehreren Ortsteilen unterschiedlicher Größe mit insgesamt 8000 Einwohnern aus. Eine entscheidende Rolle spiele die kulturelle Identität und die Attraktivität der Ortsteile, getragen von einem hohen Maß an bürgerschaftlichem Engagement. Gerade Letzteres wird durch das historisch etablierte und über Jahrzehnte gepflegte politische Mitspracherecht der Ortsteilegestützt, heißt es im Schreiben der Fraktion. Nimmt man den Bürgern der Ortsteile ihren politischen Vertreter am Ratstisch, werde das bürgerschaftliche Engagement leiden, meint die CDU. Fraktionssprecher Jürgen Nafz verweist darauf, dass bei der parallel durchgeführten Europawahl weit höhere Ungleichheiten bei der Stimmgewichtung in Kauf genommen werden, als bei der unechten Teilortswahl in Müllheim. So vertritt ein deutscher Abgeordneter im Europaparlament etwa dreizehnmal soviel Wähler als einer aus Malta. Auch hier gilt es, die politische Teilhabe der Kleinen und die Vertretung derer berechtigten Interessen zu sichern.