Müllheim Radverkehrskonzept kommt voran

Alexander Anlicker
Radfahrer sollen künftig gegen die Fahrtrichtung durch die Einbahnstraße am Lindle fahren dürfen. Foto: Alexander Anlicker

Gemeinderat: Durchgehendes System von Radwegen soll geschaffen werden

Müllheim - Mit dem Radverkehrskonzept für die Stadt Müllheim geht es voran. Der Müllheimer Gemeinderat hat in seiner jüngsten Sitzung der Umsetzung von ersten vorgezogenen Maßnahmen zugestimmt. Immer wieder wurden von einzelnen Gemeinderäten, aber auch von Bürgern während der Bürgerfrageviertelstunde Fortschritte beim Radverkehrskonzept angemahnt.

Ziel des Konzepts ist ein durchgehendes System von Radwegen entlang der Hauptverkehrsachsen und weiterer übergeordneter Achsen in Ost-West- und Nord-Süd-Richtung.

Der Fachbereich Stadtplanung befasst sich bereits seit längerer Zeit mit dem Thema und führt eine Analyse des bestehenden Radwegenetzes durch. Dazu sind unter anderem Anregungen der Stadtradler und der Arbeitsgemeinschaft Umweltschutz (AGUS) Markgräflerland eingegangen. Das Konzept ist noch in der Bearbeitung und soll spätestens im Februar im Gemeinderat vorgestellt werden.

Baudezernentin Franka Häußler stellte im Gremium einzelne Maßnahmen vor, die man bereits verwirklichen kann. Dabei geht es um Maßnahmen in der Innenstadt, die man mit wenig Aufwand durchführen kann und die bereits auf das Thema Verkehrssicherheit geprüft sind. Die Vorschläge seien mit der Verkehrsbehörde, dem Müllheimer Polizeirevier sowie dem Radverkehrsbeauftragten der Verkehrspolizei abgestimmt, berichtete die Baudezernentin. Insbesondere geht es um Beschilderung und Piktogramme auf der Straße.

Einbahnstraße „Am Lindle“

Die Einbahnstraße „Am Lindle“ soll für Radfahrer in beide Fahrtrichtungen geöffnet werden. Hierfür sind die Anbringung von Zusatzschildern und eine Fahrbahnmarkierung an der Kreuzung Kirchgasse erforderlich. Zugleich soll die Linksabbiegerspur auf der Werderstraße verlängert werden.

Stadtrat Jürgen Nafz erinnerte daran, dass man die Einbahnstraße bereits vor 20 Jahren für Radfahrer in beide Richtungen geöffnet, dies aber wieder rückgängig gemacht habe. Bürgermeister Martin Löffler hielt entgegen, dass sich der Verkehr in der Zwischenzeit gewandelt habe und heute mehr Radfahrer unterwegs seien. Eckard Philipps (Grüne) regte die Markierung von Radschutzstreifen auf der Fahrbahn an.

Eichgässle und Bursengasse

Das Radfahren soll künftig auch im Eichgässle, dem Fußweg zwischen Haupt- und Mühlenstraße, erlaubt sein. Gleiches gilt auch für die Bursengasse zwischen Haupt- und Kirchstraße.

Hauptstraße zwischen Hebelstraße/Unterer Brühl

Der verkehrsberuhigte Bereich der Hauptstraße vor dem Elisabethenheim zwischen Hebelstraße und Unterer Brühl ist gleichzeitig auch noch eine Einbahnstraße in Ost-West-Richtung. Künftig soll auch diese von Westen her kommend für Radfahrer geöffnet werden.

Eisengasse, Marktstraße und Bachgasse

Der Fußweg in der Eisengasse zwischen Badstraße und Gerbergasse soll ebenfalls für Radler freigegeben werden. Auch die Marktstraße und die Bachgasse sollen freigegeben werden. Absteigen müssen Radfahrer nach wie vor beim Überqueren der Brücke über den Klemmbach. Hier müsste das Geländer von bisher 95 Zentimeter auf 1,20 bis 1,30 Meter erhöht werden, erklärte Häußler auf Nachfrage von Stadtrat Jörg Pflieger.

Nußbaumallee

Als letzte vorgezogene Maßnahme führt die Baudezernentin die Verlängerung der roten Markierung auf der Nußbaumallee beziehungsweise auf dem Gehweg bis zur Ausfahrt des neuen Rewe-Marktes an. Die Maßnahme werde aber voraussichtlich nicht mehr in diesem Jahr umgesetzt, da es in den Wintermonaten zu kalt für das Aufbringen der Markierung und die Firma ausgebucht sei.

Stadtrat Christian Mees wollte wissen, ob die Einbahnstraße in der Friedrichstraße auch für Radler geöffnet wird. Dies werde noch geprüft, antwortete Häußler. Es werde weiter am Radverkehrskonzept gearbeitet.

Friedrich Schneider, Gemeinderat und Ortsvorsteher von Niederweiler, bat darum, den Radweg entlang der östlichen Werderstraße bei der Ausfahrt der Tankstelle an der Ecke Hafnergasse und bei der katholischen Kirche nochmals unter die Lupe zu nehmen. Stadtrat Michael Herbstritt mahnte eine Lösung für die Kreuzung des Radwegs entlang der Eisenbahnstraße mit der Hacher Straße an. „Da sind wir dran“, sagte Häußler. Stadtrat Nafz wies als Anwohner darauf hin, dass es parkende Autos an der Hacher Straße seien, welche gefährliche Situationen an der Radwegkreuzung verursachten.

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