Müllheim Sanierung kostet etwa 1,4 Millionen

Weiler Zeitung
Die Bausubstanz der 261 Jahre alten Margarethenkapelle in Müllheim ist in keinem guten Zustand. Foto: Dorothee Philipp Foto: Weiler Zeitung

Margarethenkapelle: Stadtbildprägendes Gebäude / CDU-Antrag bringt Maßnahme auf die Agenda

Von Dorothee Philipp

Der Bauzaun, der Passanten von der Margarethenkapelle fernhält, damit diese nicht durch abbröckelnden Putz oder herabfallende Ziegel zu Schaden kommen, steht schon länger. Das denkmalgeschützte Gebäude, Baujahr 1756, ist in keinem guten Zustand. Es bedurfte eines Antrags der CDU-Fraktion, um das Problem aktuell auf die Schreibtische der Stadtverwaltung zu bringen.

Müllheim. In seiner jüngsten Sitzung beschloss der Gemeinderat nach einer längeren Aussprache, die Verwaltung damit zu beauftragen, die Rahmenbedingungen für eine Sanierung der Kapelle zu ermitteln und das Thema in die anstehenden Haushaltsberatungen zu verweisen.

Am 7. September hatte die CDU-Fraktion ein entsprechendes Schreiben an die Verwaltung gerichtet mit der Bitte, dafür zu sorgen, dass die Kapelle saniert wird und dafür eventuell auch ein neues Sanierungsgebiet „Unterstadt“ zu beantragen. Damit verbunden ist auch die Recherche, wie mögliche Fördermittel für das Projekt optimal ausgeschöpft werden können. Der Bau sei für das Stadtbild prägend und habe durch seine vielseitige Nutzung stadtgeschichtliche Bedeutung, begründete die CDU-Fraktion ihren Antrag.

Die Verwaltung hat in der Zwischenzeit die Kosten für eine Sanierung ermittelt – und die sind erheblich: Um die 1,4 Millionen Euro müssten aufgebracht werden, davon rund 475 000 für die Dachsanierung, 465 000 für Fassade, Putz, Fenster und Haustechnik und 480 000 Euro wenn man einen kleinen Anbau für Sanitär- und Garderobenräume angliedert.

Vielfältige Nutzung

Die sanierte Kapelle könnte nach den Anregungen der CDU-Fraktion vielfältig genutzt werden, wobei die Antragsteller einen Schwerpunkt für Jugend und Kultur bevorzugen, als „kleines Pendant zur Martinskirche“, wie Fraktionssprecher Jürgen Nafz in der Sitzung präzisierte.

Die Voruntersuchungen des Baudezernats haben unter anderem ergeben, dass die Bausubstanz des Dachstuhls zu mehr als 50 Prozent so marode ist, dass es sich empfiehlt, diesen neu aufzubauen.

Kapelle war Turnhalle

Die Margarethenkapelle war bis 1837 von einem Friedhof umgeben. An der Kirchenwand sind heute noch einige Grabepitaphe zu sehen, unter anderem das des Vermessungsingenieurs Michael Friedrich Wild, der für das junge Großherzogtum Baden einheitliche Maße und Gewichte ermittelt hatte und 1832 im Müllheim verstorben ist.

Ab 1850 wurden in der Kapelle katholische Gottesdienste gefeiert, bis die Gemeinde 1878 in die neue katholische Stadtkirche umzog. Danach war die Margarethenkapelle eine Turnhalle. Das Gasthaus „Zur Turnhalle“ in der Nähe und der Name der benachbarten Bushaltestelle erinnern noch daran. 1970 bis 2016 diente die Margarethenkapelle als Gemeindezentrum für die evangelisch-lutherische Gemeinde, bis sie wegen Baufälligkeit geschlossen werden musste.

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