Die Gründe dafür erläuterte Tiefbaudezernent Ronny Biesinger. „Es gibt wesentliche Punkte, die wir bemängeln. Das Bahn-Konzept ist aus unserer Sicht nicht zukunftsfähig.“ Bisher seien nur sechs Bussteige geplant, in Zukunft brauche es aber acht Steige, um auf Ersatzverkehre und auf eine höhere Fahrgastfrequentierung in Zukunft reagieren zu können. Außerdem würde der Einsatz von Gelenkbussen deutlich eingeschränkt. Die braucht es aber, um steigende Fahrgastzahlen bewältigen zu können, erklärte der Tiefbaudezernent. Weitere Schwachstellen: Sämtlicher Fußgängerverkehr würde nach der Bahn-Planung über die Ein- und Ausfahrt des ZOBs geführt, die Länge der Bussteige sei nicht ausreichend, um alle Gelenkbusse aufzunehmen, und es gibt keine sinnvolle Erweiterungsmöglichkeit. Letzteres Problem wird laut Biesinger auch durch die begrenzten Platzverhältnisse ausgelöst. Für die Verantwortlichen der Stadt scheint es aber Lösungsansätze zu geben, befinden sich doch alle benachbarten Grundstücke im Eigentum der Stadt. Auch ein Verschieben der Erschließungsstraße scheint in den Überlegungen möglich.
Neben des Ablösungsbetrages von der Deutschen Bahn sollen weitere Zuschüsse über das Landesgemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (LGVFG) beantragt werden. „Gut, dass wir die Fesseln der Bahn verlassen“, beurteilt Stadtrat Michael Herbstritt die neue Situation. Das ist aus seiner Sicht ein Weg, der der Stadt leider beim Bahnhofgebäude selbst versagt geblieben sei. Wie Herbstritt trauen die Ratskollegen dem Tiefbaudezernent zu, eine bessere Lösung für den ZOB zu finden. Der Gemeinderat votierte einstimmig für den Grundsatzbeschluss zur Übernahme der Planung und für die Bereitstellung der Haushaltsmittel im künftigen Haushaltsplan.