Eine Herausforderung für die Parteien und Wählervereinigungen wird die Kandidatensuche, werden doch auch immer Ersatzkandidaten benötigt, falls ein Kandidat aus dem Gremium ausscheidet. Für den Gemeinderat könnten so insgesamt 31 Bewerber auf jeder Liste stehen. Beim Britzinger Ortschaftsrat sind dies elf sowie bei den Ortschaftsräten Feldberg, Hügelheim und Niederweiler bis zu 16. Hinzu kommen rund sieben Kandidaten für den Kreistag. Das macht in der Summe bis zu 97 Kandidaten, die eine Partei oder Wählervereinigung für die Kommunalwahlen finden muss.
Diskussion
Der Gemeinderat möchte ungern auf die unechte Teilortswahl verzichten, wie in der Diskussion deutlich wurde.
Es sei nicht nur eine rechtliche und mathematische sonder, auch eine politische Frage, meinte der Zunzinger Gemeinderat Michael Herbstritt. „Die unechte Teilortswahl sorgt dafür, dass auch kleine Ortsteile ihre Stimme am Ratstisch haben“, sagte er. Ohne unechte Teilortswahl würden hier nur drei Vertreter aus den Ortsteilen sitzen, hatte Herbstritt anhand der Ergebnisse der letzten Kommunalwahl vorgerechnet. „Die Stadt lebt auch von den Ortsteilen“, betonte der Gemeinderat und Hügelheimer Ortsvorsteher, Martin Bürgelin. Wenn man die unechte Teilortswahl abschaffe, könne man auch gleich die Ortschafträte abschaffen, die ja immer vom Gemeinderat überstimmt werden können. „Verträge sind einzuhalten, auch wenn sie 50 Jahre alt sind“, befand Gemeinderat und Ortsvorsteher von Niederweiler, Friedrich Schneider. „Die Frustration im Ortschaftsrat ist nicht klein“, ergänzte er.
„Wir wissen, was wir wollen“, sagte der Bürgermeister mit Blick auf die Beibehaltung der unechten Teilortswahl und ergänzt: „Wir können aber keine Kommunalwahl durchführen, die nicht rechtssicher ist.“