Nachruf: Wolfgang Ertel ist gestorben / 25-jähriger Einsatz
Müllheim - Wolfgang Ertel ist am 26. Januar im Alter von 87 Jahren gestorben. Als Bauingenieur wirkte er vor allem im Markgräflerland jahrzehntelang an der Verbesserung der ländlichen Infrastruktur mit. In der Öffentlichkeit stand Ertel besonders als Ortsbeauftragter des Technischen Hilfswerks (THW) in Müllheim.
Als schlesischer Heimatvertriebener kam Ertel 1951 nach Niedereggenen. Nach seiner Zimmermannlehre und der Ausbildung zum Bautechniker erfolgte am Staatstechnikum Konstanz das Studium zum Bauingenieur, Fachrichtung Tiefbau. Zunächst arbeitete er bei einem Lörracher Ingenieurbüro, bis er 1962 ein Planungsbüro in Müllheim gründete.
Bei den meist kommunalen Planungs- und Bauleitungsaufträgen ging es um Wasserversorgungsprojekte, und ferner um Kanalisationen zur Abwasserbeseitigung sowie Straßen- und Wegebau. Dies vor allem auch im Gemeindeverwaltungsverband Müllheim-Badenweiler, in Neuenburg am Rhein, dem Münster- und dem Wiesental beziehungsweise der Stadt Zell.
Aufenthalte in Afrika
Ertel engagierte sich auf verschiedene Weise ehrenamtlich. Er gründete gemeinsam mit anderen Interessierten den Müllheimer THW-Ortsverband. Von der ersten Stunde an war er Ortsbeautragter (Vorsitzende beim THW). Über 25 Jahre bestimmte er die Entwicklung des Ortsverbands, der heute bundesweit als eine der Spezialeinheiten im Brückenbau gilt. In der Eigenschaft als Ortsbeauftragter war Ertel auch im THW-Landesverband in Stuttgart und im Ausschuss in Bonn (Auswärtiges Amt) vertreten.
Der Brückenbau führte Ertel mehrfach nach Afrika: Im Sudan, in Sambia und in Somalia trug er zur Verbesserung der dortigen Infrastruktur, besonders der Wasserversorgung bei. Zahlreiche Behelfsbrücken in Baden-Württemberg und darüber hinaus konnte er im Auftrag des THWs verwirklichen. Zuletzt war Ertel als THW-Fachbeauftragter 2002 beim Hochwasser-Einsatz in Sachsen tätig und erhielt dort den Fluthelfer-Orden.
Beim 50-jährigen Jubiläum (2017) erhielt er für seine Verdienste die Ehrenmedaille des THW-Präsidenten. Dass er der „Vater des Müllheimer THWs“ war, wurde nicht nur offiziell bei der Jubiläumsfeier festgestellt.
Die Trauerfeier findet morgen ab 14 Uhr auf dem Friedhof in Niederweiler statt.
