Respekt zollte der Bahnvertreter der Agus für das umfassende Konzept zur Tieferlegung des Bahnhofsgebäudes unter die Gleise. „Das beschäftigt uns noch ein bisschen“, sagte er. Klenert verwies aber auch darauf, dass dies eine schwierige Sache und technisch große Herausforderung sei.
„Es ist eine sehr gute Idee, die dahinter steckt. Die Frage ist das Wie?“
Ein Manko sei aus seiner Sicht, dass sich die Wandwirkung erhöht, wenn man bei sechs Meter hohen Lärmschutzwänden noch in die Tiefe gehe. Darüber hinaus würde die Tieferlegung des Bahnhofsvorplatzes finanziell zu Lasten der Stadt Müllheim gehen. Letztlich sei dies wegen der erforderlichen vollständigen Neuplanung und der Zeitverzögerung unverhältnismäßig, sagte Klenert. Der Bahnvertreter blieb jedoch genaue Zahlen schuldig, die sowohl die Gemeinderäte als auch Bürgermeister Martin Löffler einforderten.
„Radhaus“
Eine Idee der Planungswerkstatt war die Unterbringung der Fahrradabstellplätze in einem „Radhaus“, berichtete Klenert. Hier forderte Stadtrat Michael Herbstritt, dass die Ergebnisse zu diesem Punkt schnell geprüft werden. „Mir ist das Thema ein Herzensanliegen“, sagte er und forderte von Verwaltung und Bahn angesichts des straffen Zeitplans, die Machbarkeit, Vor- und Nachteile sowie die Kosten zu prüfen.
Beheizter Wartebereich
„Die Frage ist, gibt es einen warmen oder kalten Bahnhof“, wollte Grünen-Stadtrat Eckhard Philipps wissen.
Dies sei für den Planfeststellungsbescheid nicht wichtig, hier habe man „noch Zeit, miteinander zu ringen“, sagte Klenert. Die Frage sei, wie man mit Vandalismus und dem Thema Übernachten umgehe.
Rampe auf der Westseite
Eine gute Nachricht hatte Klenert für die Gemeinderäte, so sei die Bahn von der Sinnhaftigkeit und Machbarkeit einer barrierefreien Rampe auch beim Zugang von den Parkplätzen auf der Westseite zu den Bahnsteigen überzeugt. „Wir sind uns einig, dass das kommt.“
Zeitplan
Aktuell stehen Arbeitsgespräche, die Präzisierung der Konzeption sowie das Lärmschutzgutachten auf der Agenda, erläuterte Klenert. Im Dezember seien Gespräche mit Anwohnern geplant und im ersten Quartal 2021 dann die Vorbereitung des Planänderungsverfahrens vorgesehen.
Das Gestaltungskonzept der Personenunterführung sei Teil der aktuell vorbereiteten Ausschreibung, ergänzte Klenert.