Müllheim Was ist mit den anderen Ortsteilen?

Weiler Zeitung
Die Abendlinie fährt weiter nach Badenweiler. Foto: Volker Münch Foto: Weiler Zeitung

ÖPNV: Abendlinie 111 und Mitternachtstaxi werden fortgeführt / Kritik: Auf anderen Strecken passiert nichts

Am Ende einer lebhaften Diskussion stimmte die große Mehrheit des Gemeinderats für die weitere Verlängerung der Abendlinie 111 vom Müllheimer Bahnhof bis Badenweiler und die Fortsetzung des Mitternachtstaxis am Wochenende.

Von Volker Münch

Müllheim. Das Engagement kostet die Stadt 46 570 Euro im kommenden Jahr. Das Mitternachtstaxi, initiiert von der AGUS Markgräflerland, das in den Nächten auf Samstag und auf Sonntag jeweils um 0.12 Uhr vom Bahnhof aus nach Badenweiler (Parkplatz West) fährt, wird mit einem monatlichen Zuschuss von 220 Euro subventioniert.

Seit Dezember 2017 beteiligt sich auch die Gemeinde Badenweiler wieder an der Finanzierung der Abendbuslinie 111, die um 22.15 Uhr ab Bahnhof Müllheim fährt. Und deren Nutzerzahlen sind im Vergleich zum Vorjahr tatsächlich gestiegen.

Dies rief indes Stadtrat Michael Herbstritt auf den Plan, der nach wie vor ein entsprechendes Angebot in die anderen Müllheimer Ortsteile vermisst. „Wir subventionieren nun im vierten Jahr diese Linie nach Niederweiler und Badenweiler. Auf den anderen Strecken passiert weiterhin nichts“, ärgerte sich der Zunzinger Stadtrat und verwies auf die Forderungen des Mobilitätskonzepts. Ratskollege Martin Richter forderte die Prüfung weiterer Verbindungsmöglichkeiten. Er erinnerte daran, dass das Land deutlich mehr Finanzmittel für den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) an die Landkreise übermittle und forderte die Stadtverwaltung auf, Müllheimer Interessen in der Nahverkehrskommission anzumelden und einen entsprechenden Ausbau der ÖPNV-Angebote einzufordern.

„Eine gleichmäßige Verteilung ist wünschenswert“, bestätigte Bürgermeisterin Astrid Siemes-Knoblich. Sie verwies dabei auf die Zuständigkeit des Zweckverbands Regio-Nahverkehr Freiburg (ZRF), der die Verkehre organisiere, die dann vom Landkreis kofinanziert werden. Parallel zu entsprechenden Gesprächen mit dem ZRF habe die Stadt mit den Busunternehmern gesprochen, ob und wie die beiden Ringlinien Nord und Süd entsprechend den heutigen Bedürfnissen verändert werden könnten. Verwiesen wurde auch auf Kofinanzierungen der Stadt auf den Strecken nach Badenweiler und Feldberg, obwohl eigentlich der Landkreis zuständig wäre. „Wir haben eine angespannte Haushaltssituation und wollen kein weiteres Fass aufmachen“, kritisierte sie die Forderungen nach städtischen Finanzmitteln für den ÖPNV. Das dürfe nicht zur Gewohnheit werden, betonte sie und sagte: „Wir dürfen den Landkreis nicht vom Haken lassen.“ Sie rechne 2019 mit einer Neuordnung der Finanzen zur Förderung des ÖPNV, die vom Landkreis dann verteilt werden.

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