Müllheim (do). Ein Wald- oder Naturkindergarten für die Müllheimer Kinder könnte zum kommenden Kindergartenjahr realisiert werden. Eine öffentliche Ausschreibung soll Klarheit bringen, wer diesen Kindergarten betreiben wird. Im Zuge des Forums „Bildung und Betreuung“, das die Stadt Ende 2012 einrichtete, kam diese Idee auf, die auf große Resonanz stieß. Nicht nur Eltern, sondern auch potenzielle Träger zeigten sich interessiert. Die vorläufigen Anfragen von Eltern erfüllen mit 26 Kindern zwar die Mindestvorgabe für eine Waldgruppe (15 Kinder), aber reichen für zwei nicht aus. In der Folge bewarben sich der Waldorf-Kindergarten Markgräflerland und der aus einer Elterninitiative hervorgegangene Verein „Naturkindergarten Zwuckelwiese Britzingen“ um die Aufnahme in den Bedarfsplan und somit um städtische Zuschüsse für ihr Projekt. Vor wenigen Tagen hat auch das Jugendhilfswerk Freiburg als Betreiber der neuen Kita „Sonnenmühle“ seinen Hut in den Ring geworfen. Da bisher in der Kita nur eine Kindergartengruppe für über Dreijährige installiert sei, denke man bereits an eine Ausbaumöglichkeit, begründet das Jugendhilfswerk seinen Vorstoß. In seiner Sitzung am Mittwoch entschied sich der Gemeinderat nun für eine offizielle Ausschreibung des Projekts unter festen vorgegebenen Kriterien, um zum einen eine Gleichbehandlung aller Interessenten, zum anderen auch ein Mitgestaltungsrecht der Kommune zu garantieren und ihr eine langfristige finanzielle Sicherheit für ihre Investition zu bieten. So soll die neue Einrichtung möglichst zentral liegen, was bei der topografischen Lage Müllheims kein Widerspruch zur Nähe der Natur bedeutet, und es sollen vor allem Kinder aus Müllheim zum Zuge kommen. Enttäuschung über diesen Beschluss gab es vor allem bei den Britzinger Eltern, die seit dem vergangenen Jahr mit der Vereinsgründung und vielen Aktivitäten zur Sammlung von Spenden und Werbung für ihr Projekt ein überdurchschnittlich starkes bürgerliches Engagement an den Tag gelegt hatten. Gegen den vorgesehenen Platz in Britzingen spricht allerdings die Vorgabe einer möglichst zentral gelegenen Einrichtung, auch unter dem Aspekt des Verkehrsaufkommens.