Müllheim Werbegemeinschaft vor dem Aus

Alexander Anlicker
Für die Region soll künftig nicht mehr aus dem Müllheimer Amtshaus sondern aus dem Bad Bellinger Kurhaus geworben werden. Foto: Alexander Anlicker

Tourismus: Müllheimer Rat votiert für Auflösung / „Kirchturmdenken“ beklagt

Müllheim -  Der Müllheimer Gemeinderat hat in seiner Sitzung am Mittwochabend einstimmig den Bürgermeister ermächtigt, in der Gesellschafterversammlung für die Auflösung der Werbegemeinschaft Markgräflerland zu stimmen.

Die Werbegemeinschaft sei einmal mit guter Absicht gegründet worden. Das Budget liege aber seit Jahren bei rund 80 000 Euro, da könne man keine Dinge bewegen, berichtete Bürgermeister Martin Löffler. Es habe seit vielen Jahren Bemühungen gegeben, die Werbegemeinschaft neu aufzustellen und das Budget auf eine halbe Million Euro zu erhöhen.

„Dafür war keine Mehrheit zu finden“, stellte Löffler fest. Die Stadt Müllheim habe daher angeregt die Werbegemeinschaft aufzulösen und die überregionale Werbung auf andere Art zu machen. Man habe einen Vorschlag unterbreitet, der bei den anderen Gemeinden keinen Anklang gefunden habe. „Stattdessen hat sich gezeigt, dass die Mehrzahl der kommunalen Gesellschafter das interkommunale Kooperationsangebot ,Südschwarzwald’ der Bade- und Kurverwaltung Bad Bellingen nutzen möchte“, heißt es in der Vorlage.

Der Rathauschef betonte, dass es an der Arbeit der Geschäftsführerin Sabine Lang nicht zu mäkeln gebe. Man sei am Ende in der Verwaltung zum Ergebnis gekommen, dass die Auflösung der richtige Schritt sei.

Der Beigeordnete und Finanzdezernent Günter Danksin ergänzte, dass die Stadt Müllheim aus Solidarität bei dem von Bad Bellingen angebotenen Kooperationsmodell mitmachen und es sich zunächst ein Jahr lang anschauen werde. Finanziell sei dies auch eine kleine Entlastung, erklärte er auf Nachfrage aus dem Gemeinderat.

Einzig der CDU-Gemeinderat und Winzer Ulli Waldkirch fand kritische Worte und appellierte an die Bürgermeister der Mitgliedsgemeinden, nicht nur den eigenen Kirchturm zu sehen. Als Vorbild nannte er die erfolgreiche Arbeit der Hochschwarzwald Tourismus GmbH. Waldkirch erinnerte daran, dass die Weinwerbung ganz ähnliche Probleme habe. „Wir haben mit der Region Markgräflerland und dem Gutedel ein Alleinstellungsmerkmal“, betonte er.

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