Müllheim Werben um den Nachwuchs

Weiler Zeitung

Job-Start-Börse: Mehr als 1000 Schüler informieren sich / Nicht alle Betriebe finden im Bürgerhaus Platz

Von Claudia Bötsch

Der Ausbildungsmarkt hat sich zu einem Bewerbermarkt entwickelt: Das heißt, es gibt mehr Stellen als Bewerber. Dieser Umstand macht sich auch bei der Job-Start-Börse in Müllheim bemerkbar. Bei der 19. Auflage, die am Dienstag und Mittwoch im Bürgerhaus über die Bühne ging, konnten erneut nicht alle Betriebe berücksichtigt werden, die sich für die Messe anmelden wollten.

Müllheim. Das Interesse der Unternehmen, ihre Ausbildungsberufe vorzustellen, wird immer größer. „Wir mussten rund 15 Betrieben absagen“, informierte Steffen Nerz, Leiter des Müllheimer Kunden-Centers der AOK Südlicher Oberrhein, die die Job-Start-Börse federführend für alle Träger organisiert. Dabei verwies er auf die räumlichen Kapazitätsgrenzen des Bürgerhauses.

62 Betriebe haben sich bei der 19. Auflage der Börse im und vor dem Bürgerhaus präsentiert. Insgesamt stellten sie 140 Ausbildungsberufe vor, führte Nerz beim gestrigen Pressegespräch aus. Die lange Liste der angebotenen Ausbildungsstellen reichte von kaufmännischen Berufen, Berufen im Handwerk oder im Gesundheitswesen und im Bankgewerbe bis hin zu Metall- und Baubranche sowie Einzelhandel.

Mehr als 1000 Schüler nutzten die Messe in diesem Jahr. Deutlich zugenommen hat das Interesse an der Abendveranstaltung, die bereits zum dritten Mal in Folge am Vortag des eigentlichen Messetages stattgefunden hat. Sie ermöglicht Schülern und Eltern den gemeinsamen Besuch. Die Vorträge zu den Themen Ausbildung in der Pflege sowie zu Bewerbungen seien sehr gut angenommen worden, bilanzierte Nerz. Die Abendveranstaltung zählte insgesamt rund 400 Besucher – doppelt so viele wie in den beiden Vorjahren. Der Abendtermin habe eine besondere Qualität, machte unter anderem Timo Honisch von der Bundesagentur für Arbeit deutlich.

„Die Job-Start-Börse ist eine sehr wichtige Plattform für unsere Schüler am Ort und in der Region“, betonte Günter Danksin, Beigeordneter der Stadt Müllheim, beim Pressegespräch. Bedauert wurde in der Runde der Träger indes, dass die Gymnasien nach wie vor wenig Interesse an der Job-Start-Börse zeigten, weder in Müllheim noch Neuenburg. Trotzdem man die Schulen wiederholt anschreibe. „Die Gymnasien machen lieber Unterricht“, hielt Nerz fest.

Der zunehmende Fachkräftemangel und die zurückgehenden Bewerberzahlen verlangen von den Unternehmen immer mehr Engagement, um qualifizierte Auszubildende für sich zu gewinnen. Für 2018 soll deshalb – ergänzend zur Job-Start-Börse – eine weitere Initiative gestartet werden. Die „Nacht der Ausbildung“ soll im September stattfinden und Schülern die Möglichkeit geben, direkt die Betriebe zu besuchen. Die geplante Initiative nach Emmendinger Vorbild, die in Zusammenarbeit mit Stadt und Gewerbeverein realisiert werden soll, stellte Michael Berger von der Firma Schmolck vor. Vor allem das Handwerk habe es zunehmend schwer, Nachwuchs zu finden, führte er aus. Es sei deshalb wichtig, Anreize zu schaffen, den Bewerber in den Betrieb zu bekommen und Kontakte herzustellen, betonte er.

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