Müllheim Wie Jugendliche beteiligt werden können

Weiler Zeitung
Beim Jugendforum ging es um künftige Beteiligungsformen. Foto: zVg

Jugendforum: Verschiedene Modelle. Konkrete Projekte statt Beteiligungs-App bevorzugt.

Müllheim - Um künftige Beteiligungsformen ging es beim sechsten Müllheimer Jugendforum, zu dem das Stadtjugendreferat und der Fachbereich Bildung, Jugend, Familie der Stadt eingeladen hatten. Adressaten waren alle Müllheimer Jugendlichen ab zwölf Jahren.

Bereits seit 2014 werden regelmäßig Treffen mit Jugendlichen durchgeführt. Ergebnisse dieser Foren waren beispielsweise der Bau des Soccer Court im Kleinfeldele oder die Planungen zur Neugestaltung des Hebelparks.

„Ging es in den bisherigen Foren darum, mit den Jugendlichen über deren konkrete Wünsche, Sorgen und Projekte zu sprechen, stand diesmal die Vorstellung und Diskussion um das künftige Beteiligungsformat im Vordergrund, mit Modellen, die von der Installation eines Jugendgemeinderats bis hin zu Beteiligungsmodellen per App reichten“, teilt die Stadtverwaltung mit.

Querdenken erwünscht

Begrüßt wurden die 35 teilnehmenden Jugendlichen von Bürgermeisterin Astrid Siemes‐ Knoblich, die auch im Hinblick auf die bevorstehenden Europa-‐ und Kommunalwahlen deutlich machte, wie wichtig es sei, „dass gerade junge Menschen sich beteiligen, für ihre Interessen eintreten und die Möglichkeiten, die unsere Form der Demokratie bietet, nicht nur kennen, sondern auch selbst nutzen“. Und da habe die Jugend durchaus einen Vorteil. Ihre Rolle sei es schließlich, zu rebellieren, querzudenken und sich ihre Gedanken „jenseits der Leitplanken der Erwachsenen“ zu machen.

Wichtig sei ihr aber auch gewesen, den Jugendlichen die Grenzen des Machbaren aufzuzeigen, heißt es in der Pressemitteilung weiter. Nicht alles, was wünschenswert wäre, könne von Stadt und Bürgern auch tatsächlich umgesetzt werden, da die Stadt in ihren Entscheidungen ihrerseits auch abhängig von geltenden Vorgaben und Vorschriften sei, und auch bei der Ansiedlung von Gewerbe und Dienstleistungen nur bedingt Einfluss nehmen könne.

Bei einer Umfrage an allen weiterführenden Schulen hatte das Stadtjugendreferat vorab die Schüler unter anderem nach ihrem Freizeitverhalten und das Interesse an möglichen Beteiligungsformen abgefragt (siehe auch separaten Bericht).

Beteiligen würden sich die Jugendlichen gerne in den folgenden Bereichen: Gestaltung des Schulgeländes (29,3%), bei Planungen von Freizeitangeboten und Veranstaltungen (22,4% und 15,9%) sowie bei Planungen für ein neues Jugendzentrum (13,2%) oder auch bei den Planungen von Neubaugebieten (10,2%) sowie bei der Planung von Spielplätzen (9,1%).

Gefragt nach gewünschten Beteiligungsformen haben rund zwölf Prozent angegeben, sich eine Beteiligung in Form von Projektarbeit vorstellen zu können, dem gegenüber standen allerdings auch rund 61% Jugendliche, die sich gar nicht beteiligen wollen.

Beteiligungsformen

Aber welche Form der Beteiligung von Kindern und Jugendlichen passt für Müllheim? Das galt es, für die Teilnehmer des Jugendforums herauszufinden. An fünf Gesprächsinseln informierten sowohl Vertreter des Gemeinderats als auch der Stadtverwaltung über die verschiedenen Möglichkeiten und beantworteten Fragen.

Das größte Interesse zeigten die Jugendlichen für das Modell Projektbeteiligung, was auch schon die Schulumfrage gezeigt hatte, gefolgt vom Modell des Jugendgemeinderats und des Vereins für Kinder‐ und Jugendangelegenheiten. Das geringste Interesse bestand an einer digitalen Beteiligungs-App.

Wie geht es weiter?

Die Ergebnisse werden nun aufbereitet und dem Gemeinderat beziehungsweise Hauptausschuss vorgestellt, um über das weitere Vorgehen zu beraten. Zudem hat das Team von Stadtjugendreferat und dem Fachbereich Bildung, Jugend, Familie beschlossen, die Umsetzung mehrerer Beteiligungsformen in Betracht zu ziehen. Schon bald soll es deshalb ein Treffen mit den zwölf Befürwortern der projektbezogenen Beteiligung geben, um entsprechende Projekte auszuloten. Darüber hinaus wird man sich aber auch mit den acht Jugendlichen zusammensetzen, die sich für die Installation eines Jugendgemeinderats interessierten, kündigt die Stadt an.

Auch wenn die Beteiligungs-App wenig Zuspruch fand, will man hier prüfen, ob diese nicht zumindest als Kommunikationsmittel mit den Jugendlichen genutzt werden kann. Und die Form des offenen Jugendforums soll beibehalten werden. Nächster Termin ist Anfang November.

www.muellheim.de

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