Wie „Ox und Esel“ den kleinen Matthias fanden

Müllheim-Niederweiler - Ox (Eckhard Lais) kommt in einer eiskalten Winternacht in seinen Stall und ist hungrig. Doch in seinem Heu liegt ein kleines Häuflein Mensch. Das ist ja wohl die Höhe. Esel (Oliver Berger) soll den „kleinen sabbernden Schreihals“ aus der Futterkrippe entfernen. Aber wohin mit dem kleinen „Matthias“ (Messias), der von Herodes Soldaten und einer dreiköpfigen ausländischen Delegation gesucht wird? Und wo sind die wahren Eltern, Josef und Mechthild – oder so – die vermutlich beim Shoppen oder beim Skifahren auf den Golanhöhen sind?

Die Theatergruppe „R(h)einkultur“ um Eckhard Lais hat mit „Ox und Esel“ aus der Feder von Norbert Ebel ein etwas anderes Krippenspiel auf die Bühne gebracht und begeisterte das Publikum im ausverkauften Saal des Gasthauses „Warteck“ in Niederweiler ebenso wie bei der Premiere kürzlich im Gemeindehaus St. Bernhard in Neuenburg.

„Ox und Esel“ erzählt nicht nur die Weihnachtsgeschichte aus der Sicht von Ochse und Esel, es geht auch um Zwiespältigkeit, Widerwilligkeit, Unschlüssigkeit und Entnervtheit, die unvorhergesehene Elternfreuden mit sich bringen.

Ein Abend für Groß und Klein

Und es geht um das stets aktuelle Thema „Angst vor Fremden“, etwa wenn Ox den Findling möglichst rasch wieder loswerden möchte. „Was ist mit den Menschen los? Sie gehen den ganzen Tag arbeiten, einkaufen oder ins Fitnessstudio, und lassen die Kinder alleine“, fragen sich die beiden am Ende.

Musikalische Verstärkung erfuhren Ox und Esel durch Mathilda Berger mit weihnachtlichen Melodien auf der Blockflöte

Insgesamt ein humorvoller, unterhaltsamer, aber auch besinnlicher Abend für Groß und Klein. „Ich wollte etwas für Kinder, aber auch Erwachsene auf die Bühne bringen“, erklärt Lais die Wahl des Stücks. Noch nicht verraten wollte er das nächste Projekt, er habe aber schon eines ins Auge gefasst. Es wird wieder ein tiefgründiges Stück für zwei Schauspieler. „Ox und Esel“ ist am Samstag, 5. Januar, 17 Uhr, im Dorfgemeinschaftshaus in Britzingen noch einmal zu sehen. Der Eintritt ist frei, es wird um eine Spende gebeten.