In seinem Rückblick für Müllheim stellte er positive Dinge in den Mittelpunkt. Löffler nannte unter anderem das 30-Jährige der Deutsch-Französischen Brigade in Müllheim, 30 Jahre Städtepartnerschaften mit Hohen Neuendorf und Valle di Ledro sowie das Jubiläum 50 Jahre Stadtfest. „Das öffentliche Leben hat wieder begonnen! Das ist schön“, sagte Löffler.
Zufrieden ist der Bürgermeister mit der wirtschaftlichen Entwicklung der Stadt. Trotz Pandemie habe sich die Zahl der Beschäftigten in Müllheim wunderbar entwickelt. In den vergangenen zehn Jahren sei die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten um 1700 auf 8700 gestiegen, stellte er fest.
Die gute Beschäftigungslage habe aber auch eine Kehrseite, denn Arbeiten und Wohnen gehörten zusammen. „Mit Wohnen haben wir ein echtes Problem“, betonte Löffler.
Schwerpunkt Wohnen
Als große Aufgabe nannte er die Unterbringung der Menschen die hierher geflüchtet sind. Menschen flüchteten vor Krieg, Verfolgung, Hunger und – immer häufiger – auch vor den Folgen des Klimawandels, stellte der Bürgermeister fest. Im Grunde gehe es schon immer um dieselben Fragen, meinte Löffler. „Wie schaffen wir mehr Wohnraum? Wie schaffen wir es, dass der Wohnraum bezahlbar bleibt? Wie bringen wir die vielen geflüchteten Menschen unter?“
Löffler verwies darauf, dass die Einwohnerentwicklung Müllheims in den vergangenen 50 Jahren nur in eine Richtung gezeigt habe, nach oben. Zum Stichtag 31. Dezember hatte Müllheim 19 720 Einwohner. In den nächsten Jahren werde Müllheim noch stärker wachsen und die 20 000er Grenze in eineinhalb bis zwei Jahren erreichen. „Jedenfalls ist unsere Gegend unheimlich beliebt. Aus unterschiedlichen Gründen wollen alle hier wohnen“, sagte Löffler und weist darauf hin, dass Eigentums- und Mietwohnraum für Normalverdiener fast unbezahlbar werde. Dies sei die Situation vor dem Krieg in der Ukraine gewesen. Schon damals hatte die Stadt 235 Menschen in städtischer Unterbringung. Aktuell seien es 460 Menschen, darunter 206 geflüchtete Menschen aus der Ukraine und 254 Menschen aus anderen Ländern. „Wahrscheinlich ist, dass es noch deutlich mehr werden“, stellte Löffler fest.
Im Neubaugebiet „Am Langen Rain“ entstehen in diesem Jahr daher zwei modulare Gebäude in denen zusammen 80 Personen untergebracht werden sollen. Um Menschen in der Stadt weiter menschenwürdig unterbringen zu können, brauche es noch viel mehr Wohnungen, stellte Löffler fest und verwies auf die Erschließung des Neubaugebiets in Hügelheim für rund 250 Menschen sowie die Planung eines Baugebiets am Riedboden.