Müllheim Wohnraum im Mittelpunkt

Alexander Anlicker
Schneiden gemeinsam die Neujahrsbrezel an (v.l.): Bundestagsabgeordneter Christoph Hoffmann (FDP), Landrätin Dorothea Störr-Ritter, Bürgermeister Martin Löffler, Bundestagsabgeordneter Takis Mehmet Ali (SPD) und Beigeordneter Günter Danksin. Foto: Alexander Anlicker

Neujahrsempfang: Löffler: „Das öffentliche Leben hat wieder begonnen!“

„Tout nouveau – tout bon. Alles neu – alles gut“, zitierte Müllheims Bürgermeister Martin Löffler eine französische Redensart zum Auftakt seines ersten Neujahrsempfangs in Müllheim. Nach gut drei Jahren Corona-Zwangspause war das Interesse seitens der Bevölkerung groß und der große Saal des Müllheimer Bürgerhauses gut gefüllt.

Von Alexander Anlicker

Müllheim. Das Rezept mit etwas Musik, einer Neujahrsansprache des Rathauschefs sowie ganz viel Zeit für Gespräche ging auf. Mit einem Medley der größten Hits von Simon und Garfunkel sorgte der Musikverein Britzingen unter der Leitung von Georg Günther für einen schwungvollen Start.

Zum Auftakt seiner Ansprache begrüßte Bürgermeister Löffler zahlreiche Gäste, darunter den Kommandeur der Deutsch-Französischen Brigade, General Jean-Philippe Leroux, und dessen Stellvertreter Oberst, Philipp Leyde, die Bundestagsabgeordneten Christoph Hoffmann (FDP) und Takis Mehmet Ali (SPD), Landrätin Dorothea Störr-Ritter sowie die Bürgermeister der Nachbargemeinden Vincenz Wissler aus Badenweiler und Ulli Waldkirch aus Auggen.

Rückblick

In seinem Rückblick für Müllheim stellte er positive Dinge in den Mittelpunkt. Löffler nannte unter anderem das 30-Jährige der Deutsch-Französischen Brigade in Müllheim, 30 Jahre Städtepartnerschaften mit Hohen Neuendorf und Valle di Ledro sowie das Jubiläum 50 Jahre Stadtfest. „Das öffentliche Leben hat wieder begonnen! Das ist schön“, sagte Löffler.

Zufrieden ist der Bürgermeister mit der wirtschaftlichen Entwicklung der Stadt. Trotz Pandemie habe sich die Zahl der Beschäftigten in Müllheim wunderbar entwickelt. In den vergangenen zehn Jahren sei die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten um 1700 auf 8700 gestiegen, stellte er fest.

Die gute Beschäftigungslage habe aber auch eine Kehrseite, denn Arbeiten und Wohnen gehörten zusammen. „Mit Wohnen haben wir ein echtes Problem“, betonte Löffler.

Schwerpunkt Wohnen

Als große Aufgabe nannte er die Unterbringung der Menschen die hierher geflüchtet sind. Menschen flüchteten vor Krieg, Verfolgung, Hunger und – immer häufiger – auch vor den Folgen des Klimawandels, stellte der Bürgermeister fest. Im Grunde gehe es schon immer um dieselben Fragen, meinte Löffler. „Wie schaffen wir mehr Wohnraum? Wie schaffen wir es, dass der Wohnraum bezahlbar bleibt? Wie bringen wir die vielen geflüchteten Menschen unter?“

Löffler verwies darauf, dass die Einwohnerentwicklung Müllheims in den vergangenen 50 Jahren nur in eine Richtung gezeigt habe, nach oben. Zum Stichtag 31. Dezember hatte Müllheim 19 720 Einwohner. In den nächsten Jahren werde Müllheim noch stärker wachsen und die 20 000er Grenze in eineinhalb bis zwei Jahren erreichen. „Jedenfalls ist unsere Gegend unheimlich beliebt. Aus unterschiedlichen Gründen wollen alle hier wohnen“, sagte Löffler und weist darauf hin, dass Eigentums- und Mietwohnraum für Normalverdiener fast unbezahlbar werde. Dies sei die Situation vor dem Krieg in der Ukraine gewesen. Schon damals hatte die Stadt 235 Menschen in städtischer Unterbringung. Aktuell seien es 460 Menschen, darunter 206 geflüchtete Menschen aus der Ukraine und 254 Menschen aus anderen Ländern. „Wahrscheinlich ist, dass es noch deutlich mehr werden“, stellte Löffler fest.

Im Neubaugebiet „Am Langen Rain“ entstehen in diesem Jahr daher zwei modulare Gebäude in denen zusammen 80 Personen untergebracht werden sollen. Um Menschen in der Stadt weiter menschenwürdig unterbringen zu können, brauche es noch viel mehr Wohnungen, stellte Löffler fest und verwies auf die Erschließung des Neubaugebiets in Hügelheim für rund 250 Menschen sowie die Planung eines Baugebiets am Riedboden.

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