Müllheim Zu Herzen gehende Erinnerungen

Weiler Zeitung

Müllheim (fl). Im Jahr 1987, als die Stadt Müllheim erstmals ehemalige

Müllheim (fl). Im Jahr 1987, als die Stadt Müllheim erstmals ehemalige jüdische Mitbürger und deren Nachkommen eingeladen hatte, lernte das Ehepaar Schuhbauer auch den in den USA lebenden Justin Müller kennen (siehe auch nebenstehenden Bericht). Aus seinen schriftlich niedergelegten Erinnerungen zitierte Inge Schuhbauer zu Herzen gehende, aber auch humorvolle Passagen.

Vor allem die Sabbat-Tage, Feiertage und Familienfeste sind Müller noch lebhaft in Erinnerung geblieben. So beschreibt er die Beschneidung seines Cousins, die enttäuschenderweise viel weniger spektakulär verlief, als er erwartet hatte, und bei der das acht Tage alte Baby nicht einmal geweint hatte. Dieses 1932 geborene Kind soll übrigens der letzte jüdische Junge gewesen sein, der in Müllheim zur Welt kam.

Eine besonders intensive Beziehung hatte Justin zu seinem Großvater Gustaf Zivi. Von diesem erhielt er vor seiner hastigen Ausreise in die USA und seiner anstehenden Bar Mizwa noch eine „Haggada“, ein bebildertes Buch mit Erzählungen aus der Geschichte der Juden.

Gustaf Zivi konnte, wie auch der Rest der noch lebenden Familie – mit Ausnahme einer Tante – von seiner Tochter Laura in die USA geholt werden, wo er noch eine kurze Weile „als freier Mensch“ leben konnte, bevor er starb.

Das Ehepaar Schuhbauer erhielt für seine informativen und anrührenden Ausführungen herzlichen Beifall.

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