Müllheim Zwischenlösung schafft Belebung

Weiler Zeitung
Im Herbst beginnt der Rückbau der Sparkassen-Hauptstelle in Müllheim. Für die Zeit der Bauphase des neuen Kundenhauses wurde in der Fußgängerzone (Wilhelmstraße 2, 3 und 5), eine Übergangslösung geschaffen. Foto: Volker Münch Foto: Weiler Zeitung

Fußgängerzone: Bis zur Fertigstellung des neuen Kundenhauses ist die Sparkasse in der Wilhelmstraße präsent

In nicht einmal vier Monaten wurde am Ende der Müllheimer Fußgängerzone ein Sparkassenzentrum aus dem Boden gestampft. Seit einigen Tagen sind nun die verschiedenen Abteilungen in Betrieb. Parallel läuft nach wie vor das Bebauungsplanverfahren für das neu zu schaffende Gebiet „Sparkassenpark“. Der Bauausschuss hat dem Müllheimer Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung empfohlen, die Beteiligung der Öffentlichkeit in die Wege zu leiten.

Von Volker Münch

Müllheim. Seit wenigen Tagen sind die neuen Kundenräume der Sparkasse am südlichen Ende der Fußgängerzone in Betrieb. Dieses Projekt war nach den Worten des Vorstandsvorsitzenden der Sparkasse Markgräflerland, Ulrich Feuerstein, ein ehrgeiziges Vorhaben, zu dem verschiedene Partner beigetragen haben.

Der Planer und Spezialist für Bankenplanung, Thomas Wunderle, setzte den Einbau der Geschäftsräume in die vorhandenen Gebäude, die weder für den Kunden noch für die Mitarbeiter Wünsche übrig ließen, um. Die Sparkasse Markgräflerland wird nun im Kundenbereich auf rund 1000 Quadratmetern am neuen Standort abgebildet. „Für die Stadt, für den Handel in der Fußgängerzone und für die Sparkasse ist das eine echte Win-win-Situation“, stellt Ulrich Feuerstein fest. Gemeint ist: Leerstände werden beendet und auch für eine Nachnutzung ertüchtigt.

Rund eine Million Euro in Provisorium investiert

Die Sparkasse bringt nach Überzeugung Feuersteins eine hohe Publikumsfrequenz in die Wilhelmstraße, und die Sparkasse kann ihre Abteilungen – bis auf die Firmenkundenberatung, die in der Bismarckstraße angesiedelt wurde – an einem Standort konzentrieren. „Jetzt kommt es darauf an, ob die Einzelhändler und Gastronomen die Belebung für sich nutzen“, so der Sparkassendirektor weiter. In das „Provisorium“ investierte die Sparkasse rund eine Million Euro.

Bis zur Fertigstellung des neuen Kundenhauses in der Werderstraße hat die Geschäftsstelle mit ihrer Kundenhalle im ehemaligen Müller-Drogeriemarkt am südlichen Ende Platz gefunden. Entsprechende Sicherheitsstandards für Banken, die Ertüchtigung des Brandschutzes, Glas- und Wandeinbauten und vieles mehr wurden in einer ambitioniert kurzen Bauzeit auf deutlich engerem Raum untergebracht.

Sparkasse beendet Leerstände in Fußgängerzone

Direkt gegenüber des neuen Kundencenters liegt im ehemaligen Schuhhaus Graf die Immobilienabteilung. Neben dem neuen Kundencenter finden sich die Abteilungen Vermögensberatung und Private Banking im ehemaligen Kinderbekleidungshaus Bambini.

Vor dem bisherigen Standort in der Werderstraße entsteht zurzeit ein Selbstbedienungscenter in einer Containerlösung. Dort stehen Geldautomaten, Kontoauszugs-Drucker, Einzahlungsautomat wie auch im neuen Kundencenter in der Fußgängerzone zur Verfügung.

Bedenken wegen Höhe des neuen Kundenhauses

Im Bauausschuss des Gemeinderats fand am Mittwochabend die Abwägung der eingegangenen Bedenken und Anregungen im Rahmen der frühzeitigen Beteiligung statt. Stadtplanerin Julia Brocke vom Büro „fsp stadtplanung“ fasste die Stellungnahmen zusammen und führte die Auswirkungen der eingearbeiteten Veränderungen aus. Neben naturschutzrechtlichen Belangen und verschiedenen technischen Vorgaben ging es hauptsächlich um die Gebäudestrukturen des neuen Sparkassenparks. So forderten mehrere Bürger, die Höhe des künftigen Kundenhauses zu reduzieren, um den denkmalgeschützten „Sparkassen-Tempel“ besser zu akzentuieren. Tatsächlich geben laut Brocke die Festsetzungen mit 16,5 Metern für die sichtbare Höhe und 35 Zentimeter mehr für einen Dachaufbau die Maximalhöhe an, die allerdings aufgrund technischer und nutzungsbedingter Anforderungen auch nicht reduziert werden könne. Dafür werden das Kundenhaus und der Verbindungsbau zum Tempel um etwa 2,4 Meter zurückspringen.

Ausgeschlossen werden auf Bürgerwunsch Mobilfunkmasten für den gewerblichen Bereich. Auch die Formfindung für die Fassade lehnt sich zum einen am Tempel an, zum anderen springt die Flucht entlang der Grundstücksgrenze hin zum ehemaligen Eschenbach-Anwesen zurück.

Am Ende gab es in vielen Details nochmals Veränderungen, die vom Bauausschuss nun zum abschließenden Votum am kommenden Mittwoch dem Gemeinderat vorgelegt werden. Dann beschließt die Ratsrunde die Offenlage des Bebauungsplanentwurfs.

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