Musikverein Wollbach Eine Reise über alle Weltmeere

Gudrun Gehr
Das Publikum spendete begeisterten Applaus für den Musikverein Wollbach bei seinem Jahreskonzert. Foto: Gudrun Gehr

Das Motto des Jahreskonzerts lautete „Leinen los! Inselzauber und Piratenklänge“. Bereits der Zutritt zur Kandertalhalle bot ein unerwartetes Erlebnis.

Der Zugang war nur erreichbar über einen idyllisch beleuchteten Hafen-Steg, nebenan stand ein Motorboot, das von Musikfreund Armin Kreiter dorthin gebracht worden war. Weiter ging es ins Foyer der Halle mit Gestaltung einer Piratenhöhle samt Schatztruhen im Kerzenlicht. Dann erwartete den Gast ein Piraten-Chor mit Seemannsliedern, um im imaginären Hafen am Meeresgestade selbstständig per Schalterklick einen Leuchtturm zum Blinken zu bringen. Nebenan war das Kandertalstüble mit seiner gut besuchten „Blubberbar“ umgestaltet worden. Dort befand sich ebenfalls eine Schatztruhe, zur Freude des schmunzelnden Ortsvorstehers Werner Brugger, der sich künftig wohl keine Sorgen mehr um eine leere Gemeindekasse machen muss.

Der zweite Vorsitzende Thomas Kuckuk moderierte mit „Piratenbraut“ Raija Kuckuk das „Boarding“ zum Programm und das Setzen der Segel zur Reise zu den unendlichen Weiten der Weltmeere. Das „Setzen der Flagge“ umfasste die sechs Stationen des Konzerts der mehr als 60 Aktiven mit dem auf hohem Niveau spielenden Orchester, das die Gäste auf eine musikalisch anspruchsvolle Reise mitnahm. Dirigent Oliver Hauser leitete das Konzert bravourös im 29. Jahr seiner Tätigkeit für den Musikverein Wollbach.

Seemannslieder erklingen

Der Start der Reise erfolgte in Großbritannien mit „The Seafarer“ von Haydn Wood als maritime Rhapsodie mit irisch-schottischen Traditionen. Innerhalb des Werks befanden sich einzelne bekannte Seemannslieder, wie „What shall we do with the Drunken Sailor“ oder dem Shanty „Leave her Johnny“.

Piraten hießen die Besucher willkommen. Foto: Gudrun Gehr

Weiter ging es mit der Vertonung der Stimmung der Gefängnisinsel „Devil’s Island“ von Wouter Lenaerts. Die Insel liegt vor der Küste von Französisch-Guyana und beherbergt das weltweit berüchtigte Gefängnis aus den Zeiten von Napoleon III. Das Orchester präsentierte das angsteinflößende Thema im Vibraphone und Glockenspiel und wurde vom lamentierenden Spiel des Fagotts abgelöst. Vertont wurden Fluchtversuche in starken Meeresströmungen, die sich als vergeblich erwiesen. Das Lamentieren der Gefangenen war zu hören, dieses Mal im Englischhorn, wo es immer mehr verblasste, bis nur noch Stille übrig blieb.

Vom Atlantik ins Mittelmeer

Im zweiten Teil des Konzerts ging die Reise weiter ins Mittelmeer nach Menorca mit „Island of Light“ von José Alberto Pina. Das eindrucksvolle und emotionale Werk beschließt mit dem Stampfen der „Los Gigantes“ (die Riesen).

Vom Schopfheimer Komponisten Markus Götz stammte das mehrteilige Stück „Cabo Verde“, den Inseln im Wind der Kapverden. Der Komponist hatte ein außergewöhnliches Instrument, ein Akkordeon, installiert, das von Dirigent Oliver Hauser präsentiert wurde. Das Dirigat übernahm derweil Maria Gut als Leiterin des Jugendorchesters, die sich hervorragend bewährte.

Langer Applaus

Im letzten Stück „At World’s End“ von Hans Zimmer präsentierte das Orchester die Filmmusik zu „Fluch der Karibik 3“, untermalt von Filmeinblendungen. Zum Schluss gab es stehende Ovationen und begeisterte Pfiffe für das Orchester. Natürlich folgte eine Zugabe als offizielle Fanfare der Konzertreihe „Night of the Proms“, als interaktives Stück mit den einbezogenen Publikum, wo mit Tröten, Klatschen und Mitsingen der offizielle Teil des Konzerts zu Ende ging.

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