Eine Rivalität der besonderen Art
Der Wahlkampf zwischen Biden und Trump war bereits 2020 von besonderer Schärfe geprägt gewesen - und die Wahlkampfmonate bis zu Bidens Ausstieg standen dem in nichts nach. Biden beschrieb Trump durchgehend als "Gefahr für die Demokratie", verunglimpfte ihn oft auch als "Verlierer" oder "Jammerlappen" und in der denkwürdigen TV-Debatte sogar als jemanden mit der "Moral eines Straßenköters". Trump wiederum machte sich bei jeder Wahlkampfveranstaltung über seinen demokratischen Konkurrenten lustig, schlachtete dessen Patzer stets erbarmungslos aus und porträtierte ihn als einen senilen Hochbetagten, der nicht mehr wisse, was er tue, und das Land in den Abgrund stürze. Trump gab ihm den Spitznamen "schläfriger Joe".
Bidens Ausstieg aus dem Rennen verunsicherte Trump zunächst, der seine Wahlkampfstrategie dadurch komplett umstellen und auf Harris umschwenken musste. Die radikale Agenda des Republikaners hat nun zum Ziel, Großteile von Bidens Regierungskurs der vergangenen Jahre umzukehren - und damit dessen politisches Vermächtnis zu zerstören. Für den scheidenden Präsidenten ist es besonders schmerzhaft, dass er das Amt ausgerechnet an seinen verhassten Vorgänger übergeben muss.
Eine langwierige Machtübergabe
Der Machtwechsel im Weißen Haus ist ein aufwendiges Unterfangen. Während Trump in den kommenden Wochen seine neue Regierungsmannschaft aufstellt, werden er und sein Team kontinuierlich in die laufenden Geschäfte der Regierungszentrale, Ministerien und Behörden eingeweiht, um einen reibungslosen Übergang sicherzustellen, wenn Trump am 20. Januar die Amtsgewalt übernimmt. Auch dazu dient das Treffen zwischen dem amtierenden und dem designierten Präsidenten.