Montenegro bestreitet derweil den Vorwurf der Vorteilsnahme und auch jede Unregelmäßigkeit. Die Firma gehöre inzwischen nur noch seinen Söhnen Hugo und Diogo, betonte er. Viele der von der Opposition geforderten Informationen, etwa zur genauen Tätigkeit des Unternehmens, gab er aber nicht preis.
Krise kam überraschend
Die Krise in Portugal kam durchaus überraschend, denn der einstige EU-Schuldensünder verzeichnet auch nach dem Regierungswechsel vom Frühjahr 2024 weiterhin gute Wachstumsraten und eine historisch niedrige Arbeitslosigkeit bei anhaltend strikter Ausgabendisziplin. Auch der Staatshaushalt für 2025 war problemlos verabschiedet worden.
In den letzten Wochen überschlugen sich aber die Ereignisse, nachdem Medien die Vorwürfe veröffentlicht hatten. Im Rahmen der Affäre überstand Montenegro immerhin zwei Misstrauensvoten. Da die Opposition aber trotzdem ihre Pläne für eine Untersuchungskommission nicht aufgeben wollte, stellte er die Vertrauensfrage. Er sagte, er nehme eine Neuwahl in Kauf, um einen "langsamen Zerfall" der Regierung zu verhindern.