Nachruf Trauer um Pädagogen, Autor und Musiker

Ralph Lacher
Georg Diehl ist am Donnerstag wenige Wochen vor seinem 92. Geburtstag verstorben. Foto: Ralph Lacher

Diehl war seit mehr als 60 Jahren fester freier Mitarbeiter beim Markgräfler Tagblatt. In den sechs Jahrzehnten begleitete er zahlreiche Vereine aus dem gesamten Verbreitungsgebiet bei deren Aktivitäten und Generalversammlungen.

Zu Dank verpflichtet

Er berichtete zudem mit großem Sachverstand von Konzertveranstaltungen aller Musik- und Gesangvereine. Der ehemalige Schulrektor, Dirigent und Ehrendirigent des Gesangvereins Langenau sagte nie nein, wenn er eine Terminanfrage unserer Zeitung erhielt. Bis zu seiner schweren Erkrankung war er an jedem Wochenende im Einsatz, um Artikel über das Vereinsleben und musikalische Aufführungen in Wort und Bild festzuhalten.

Die Redaktion des Markgräfler Tagblatts in Schopfheim trauert um einen ihrer aktivsten und fleißigsten Mitarbeiter – sie ist Georg Diehl zu großem Dank verpflichtet.

In Lörrach aufgewachsen

Geboren wurde Diehl am 20. Mai 1931 in Schaffhausen. Die Familie Diehl – die Mutter stammte aus Bielefeld, der Vater aus Mannheim – zog nach Lörrach, wo die Mutter, eine Schneidermeisterin, ein Wäsche- und Aussteuerhaus, gründete, das wiederum Grundstock des heutigen Modehauses Diehl war. Georg Diehl wuchs in Lörrach auf, machte dort am Hans-Thoma-Gymnasium im Jahr 1950 sein Abitur und studierte in Freiburg auf Lehramt an der Volksschule. 1957 heiratete er Lore Obermeier aus Maulburg. Ihre Tochter Erdmute ist Tierärztin in München. Sie ist verheiratet und hat drei Kinder.

Rektor in Fahrnau

Seine Lehrerstellen führten den leidenschaftlichen Musiker zuerst nach Bad Wimpfen, dann nach Maulburg und Steinen, Elbenschwand und Zell im Wiesental. Danach war er von 1962 bis 1978 an der Friedrich-Ebert-Schule Schopfheim tätig, ehe er bis zum Ruhestand 1991 als Rektor an der Grund- und Hauptschule Fahrnau tätig war. Seine musikalische Ausbildung begann Diehl mit acht Jahren an der Blockflöte, zwei Jahre später wechselte er zum Klavier. Bis ins hohe Alter blieb dies sein Lieblingsinstrument. Es hatte einen zentralen Platz im Wohnzimmer in Maulburg - an ihm lernte er einst in der Zeit vor dem Abitur in Lörrach.

Lebenslang weitergebildet

Nachdem er Chorleiter- und Dirigentenkurse besucht hatte und sich auch im Bereich Gitarre, Malerei und Italienisch weiterbildete, leitete Diehl mehr als 50 Jahre lang diverse Chöre, etwa den Posaunenchor Schopfheim, den evangelischen Kirchen- und den Frauenchor in Maulburg, die Gesangvereine in Langenau und Wieslet sowie auch einen Werkschor eines Schopfheimer Unternehmens. Er machte sich auch um die Erwachsenenbildung verdient und war viele Jahre ehrenamtlicher Leiter der Volkshochschule Schopfheim und stand bis zu seinem 90. Lebensjahr dem Volksbildungswerk Maulburg vor.

Viele Verdienste

Weitere 20 Jahre engagierte er sich als Maulburger VdK-Vorsitzender und Gründungsmitglied und bis vor kurzem auch als Vorsitzender des Geschichts- und Kulturvereins Maulburg. Auch in der Kirche engagierte er sich als Lektor und Prädikant. Diehl erhielt die Ehrennadel des Landes und das Bürgerwappen von Maulburg. Trotz aller Verdienste blieb der Verstorbene stets bescheiden, machte von all dem kein Aufhebens.

Die Beisetzung von Georg Diehl ist am Mittwoch, 1. März, ab 13 Uhr in der evangelischen Stadtkirche in Schopfheim.

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