Neue Ausstellung in Rheinfelden Bewegende Lebensgeschichten

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Johanna Kohn, Professorin an der Fachhochschule Nordwestschweiz und ausgewiesene Expertin im Bereich der biografischen Erzählformate, und Slavica Stanojevic, Leiterin des Sachgebietes Migration und Integration, freuen sich über die Ausstellung „Rheinfelden erzählt“. Die Ausstellung ist bis 10. Januar im Jugendhaus zu sehen. Foto: zVg/Stadt Rheinfelden

Den internationalen Tag der Migranten am 18. Dezember nahm die Stadt zum Anlass, um eine Ausstellung rund um das Thema Integration und Migration zu eröffnen und gleichzeitig den Ehrenamtlichen, die sich in diesem Bereich engagieren, zu danken.

Die Ausstellung „Rheinfelden erzählt“ ist ein „Produkt“ des interkulturellen Erzähl-Cafés, das es seit April in Rheinfelden gibt. Jeden letzten Mittwoch im Monat treffen sich im Bürgertreffpunkt Gambrinus Menschen mit und ohne Migrationshintergrund und tauschen sich zu verschiedenen Themen aus, teilt die Stadtverwaltung mit.

„Zuhören ist Pflicht, Erzählen ist freiwillig“, wie Johanna Kohn, Professorin an der Fachhochschule Nordwestschweiz und ausgewiesene Expertin im Bereich der biografischen Erzählformate, bei der Ausstellungseröffnung erläuterte. Ziel von Erzähl-Cafés sei es, die verschiedenen Lebensgeschichten „hörbar“ zu machen. „Jeder Mensch hat eine Geschichte, die es wert ist, erzählt zu werden“, so die Expertin. Durch den Austausch fühlten sich die Akteure gesehen und erführen Anerkennung für Geleistetes. So entstehe ein Gefühl der Zugehörigkeit.

In Rheinfelden nutzten bislang 150 Personen das monatliche Angebot. Die Lebensgeschichte neun dieser Teilnehmer ist Gegenstand der Ausstellung: Julia Philipp aus Brasilien, Aked Mohamed aus Syrien, Fatma Göc aus der Türkei, Sajathanum Kurbanowa aus dem Kaukasus, Alexandra Papoutsakis aus der Slowakei, Yunjie Liu aus China, Majo und Jelena Ilic aus Bosnien, Sajjad Awadi aus dem Irak und Mohammad Zaki Omid aus Afghanistan geben Einblick in ihre Flucht- und Integrationsgeschichten und lassen den Betrachter an den damit verbundenen Gefühlen und Gedanken teilhaben. „Die Ausstellung erzählt Geschichten, eröffnet Perspektiven und lädt zum Dialog ein“, umreißt die Leiterin des Sachgebietes Migration und Integration, Slavica Stanojevic. Gleichzeitig sei sie ein Zeugnis der Vielfalt in Rheinfelden.

Eine Vielfalt, die Tradition habe, wie Oberbürgermeister Klaus Eberhardt bei seiner Begrüßung betonte: „Rheinfelden hat immer zu Menschen gestanden, die neu dazugekommen sind – auch in schwierigen Zeiten.“ Er bedankte sich bei allen Beteiligten und den Künstlerinnen, Lucia Hofmaier und Luisa Pra Levis, die das Projekt umgesetzt haben.

Abschließend ehrte das Stadtoberhaupt Vertreter des Freundeskreises Asyl, des Vereins Rosinka, des Rhein-Bildungs- und Kultur-Vereins sowie des Runden Tischs Mitgemischt für deren unermüdlichen Einsatz für die Integration. „Ohne sie würden wir das nicht schaffen“, so Eberhardt.

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