Abends trinkt der Affe mit dem Erzähler noch ein Bier. Dabei erzählt er, dass er sich immer wieder in Menschenfrauen verliebt und eine ganz eigene Methode entwickelt hat, mit seinem Begehren umzugehen. Bei Murakami erscheint das so selbstverständlich wie die Tatsache, dass von dem Affen am Tag darauf keine Spur mehr zu entdecken ist.
Gemeinsam ist den Geschichten, dass es oft um Erinnerungen geht. In der allerersten des Bandes "Auf dem Kissen aus Stein" kann der Erzähler eine Gedichtsammlung nicht vergessen, die er von einer Frau geschenkt bekommen hat. Unter Murakami-typischen merkwürdigen Umständen: Als Student hat er kurze Zeit zusammen mit ihr in einem Restaurant gejobbt. Eines Tages will sie bei ihm übernachten.
Als sie zusammen im Bett sind, erzählt sie ihm von ihrer großen Liebe zu einem Mann, der sie immer nur anruft, wenn er mit ihr schlafen will. "Wie wenn man was zu essen bestellt." Und sie warnt ihn, sie könnte beim Sex laut den Namen dieses anderen Mannes schreien.
Nach dieser einen Nacht sehen sich die beiden nie wieder, aber die Frau schickt ihm einen Band mit 42 Gedichten, die sie selbst geschrieben hat und von denen ihn einige sehr berühren. Es geht in ihnen um Liebe und Tod und immer wieder um Enthauptungen. Dass der Erzähler dafür nicht gleich eine einleuchtende Erklärung hat, ist ebenfalls typisch Murakami: Das überlässt er dem Leser.
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