Rudolf Wasmer ist Ortsvorsteher in Eichen, nun ist er für die Freien Wähler in den Gemeinderat eingezogen.
Stühlerücken im Ratssaal: Nach der Kommunalwahl haben zehn neue Gremienmitglieder am Schopfheimer Ratstisch Platz genommen. Wir stellen sie nach und nach vor. Dieses Mal ist Rudolf (Rudi) Wasmer an der Reihe.
Rudolf Wasmer ist Ortsvorsteher in Eichen, nun ist er für die Freien Wähler in den Gemeinderat eingezogen.
Was hats Sie bewegt, für den Gemeinderat zu kandidieren?
Als ich 2019 das Ehrenamt als Ortsvorsteher antrat, wurde mir schnell klar, dass viele wichtige Anliegen nur dann vorangebracht werden können, wenn sie im Gemeinderat Gehör finden. Um diese Vorhaben für unseren Ortsteil umzusetzen, begann ich, die Versammlungen der Freien Wähler zu besuchen, und fühlte mich dort von Anfang an gut aufgehoben. Die Themen und Anliegen der Ortsteile werden hier wirklich ernst genommen. Als zu Beginn des Jahres die Liste für die Gemeinderatswahlen aufgestellt wurde, zögerte ich zunächst, mich aufstellen zu lassen. Doch letztlich war es mir ein Anliegen, die Freien Wähler aktiv zu unterstützen – und das geht am besten direkt im Gemeinderat. Deshalb habe ich mich entschieden, zu kandidieren.
Was wollen Sie persönlich erreichen und in der Stadt verändern?
Als Ortsvorsteher liegt mein Fokus ganz natürlich auf den Belangen unserer Ortsteile. Neben den großen Themen wie Verkehr, Klima und sozialen Herausforderungen ist mir vor allem das gelungene Zusammenleben ein besonderes Anliegen. In den vergangenen Jahren haben wir bereits viele Initiativen in unserem Ortsteil angestoßen, sei es ein Carsharing-Auto, ein Kinderferienprogramm oder einen Dorfmarkt. Diese kleinen Maßnahmen kosten oft wenig Geld, bieten aber die Möglichkeit, unseren Ort ein Stückchen besser zu machen und die Menschen vor Ort zusammenzubringen. Die Erhaltung und Weiterentwicklung solcher Strukturen ist ein zentrales Ziel meiner Arbeit im Gemeinderat. Ich setze mich dafür ein, dass unsere Stadt mit ihren Ortsteilen lebendig und attraktiv bleibt, indem ich Initiativen unterstütze, die das Gemeinschaftsgefühl stärken und das tägliche Leben der Bürger bereichern. Denn nur durch ein starkes Miteinander können wir als Gesamtstadt erfolgreich und zukunftsfähig sein.“
Welches Problem wird Ihre Gemeinde/Stadt noch lange beschäftigen?
Es ist schwer, ein einzelnes Thema herauszugreifen, aber ich denke, der Verkehr wird unsere Gemeinde noch lange beschäftigen. Die Herausforderung, persönliche Mobilität in der Zukunft sicherzustellen und gleichzeitig den immer größeren Anforderungen an Klima- und Lärmschutz gerecht zu werden, ist enorm. Aktuell stehen Themen wie die Nordumfahrung, der Lärmschutz, der Ausbau des ÖPNV und die Verkehrsberuhigung in der Innenstadt im Fokus. Diese Fragen werden uns sicherlich noch über einen längeren Zeitraum intensiv begleiten.
Wo sehen Sie eine mögliche Lösung für dieses Problem?
Eine Lösung für das Verkehrsproblem kann nicht mit einer einzigen Maßnahme erreicht werden, sondern erfordert ein Bündel an Ansätzen. Jede Maßnahme wird sicherlich auch zu Diskussionen führen, wie wir es beispielsweise bei der Nordumfahrung sehen. Letztlich hängt vieles von den Entscheidungen der Einzelnen ab – ob sie das Auto stehen lassen, aufs Fahrrad umsteigen oder den ÖPNV nutzen. Ein gutes Beispiel aus unserem Ortsteil Eichen ist die Einführung eines Carsharing-Elektroautos, das den Bewohnern eine umweltfreundliche Alternative bietet. Solche lokalen Initiativen können einen wichtigen Beitrag zur Lösung des Verkehrsproblems leisten.
Wo sehen Sie die Stadt in zehn Jahren?
Wenn ich darüber nachdenke, wo unsere Gemeinde in zehn Jahren stehen könnte, hilft ein Blick in die Vergangenheit. 2014 hätte niemand vorhersehen können, welche Herausforderungen auf uns zukommen würden – von der Flüchtlingskrise 2015 über die Coronapandemie bis hin zum Krieg in der Ukraine und der aktuellen Inflation. Diese Ereignisse haben das Leben in unserer Gemeinde stark beeinflusst. Daher wäre ich bereits froh, wenn wir in den nächsten zehn Jahren einen Teil unserer Vorhaben erfolgreich abschließen können. Für unseren Ortsteil Eichen hoffe ich zum Beispiel, dass wir bis 2026 oder 2027 die neue Dorfmitte einweihen können. Aber angesichts der unvorhersehbaren Entwicklungen der letzten Jahre ist es schwierig, eine genaue Prognose zu wagen.
Bitte vervollständigen Sie folgenden Satz: Nach getaner Arbeit finde ich Entspannung bei...
...einer kleinen Radtour, in meiner Werkstatt beim Bauen oder ganz einfach auf der Couch beim Radiohören – je nach Laune, Wetter und der Art der Arbeit, die ich zuvor erledigt habe.
Alter:
56
Beruf:
Zimmerermeister und Bautechniker
Familienstand:
verheiratet, zwei Kinder
Hobbys:
E-Bike fahren, Zeit mit guten Menschen verbringen und etwas Schönes bauen.