Bekannt wurden bislang nur kleinere Festnahme-Aktionen, die allerdings zum Alltag gehören. Unter anderem zeigte der Trump-nahe Sender Fox News Bilder einer Razzia in der Stadt Boston, bei der mehrere kriminelle Migranten festgenommen worden seien. Auch dies gehört zur Routine der Strafverfolgungsbehörden.
Neu ist dagegen, dass Militärmaschinen für Abschiebeflüge eingesetzt werden. Trumps Sprecherin Leavitt verbreitete zur Verkündung der Abschiebeflüge zwei Bilder, die zeigen, wie eine Reihe von Männern mit Ketten an Händen und Füßen auf eine Militärmaschine zulaufen. Dazu schrieb sie: "Präsident Trump sendet eine starke und klare Botschaft an die ganze Welt: Wer illegal in die Vereinigten Staaten von Amerika einreist, muss mit schweren Konsequenzen rechnen."
Trump spannt diverse Ministerien und Behörden ein
Der neue Präsident hat verschiedene Ministerien angewiesen, seine Abschiebepläne in vollem Umfang zu unterstützen und dafür unter anderem Personal und Ausrüstung bereitzustellen. So sollen zum Beispiel Hunderte zusätzliche US-Soldaten die Grenzschützer an der Grenze zu Mexiko unterstützen. Das Außenministerium soll dafür sorgen, dass Rückführungen in Herkunftsländer möglich sind. Und Strafverfolgungsbehörden, die eigentlich gar nicht für die Durchsetzung von Zuwanderungsgesetzen zuständig sind, sollen ab sofort auch gegen illegale Einwanderer vorgehen können.
Trumps Heimatschutzberater Stephen Miller, der als Architekt der restriktiven Einwanderungspolitik gilt, sprach von einer "umfassenden, koordinierten behördenübergreifenden Operation, um das Heimatland zu verteidigen und die Invasion abzuwehren". "Wir werden die gesamte Regierungsmaschinerie einsetzen, um die Kartelle zu stoppen, um die Schleuser zu stoppen, um die Menschenschmuggler davon abzuhalten, Jagd auf unsere Bürger zu machen und unser Land auszubeuten.", sagte Miller bei Fox News.
Trump erlaubte es der Behörde ICE außerdem wieder, Migranten ohne gültige Papiere auch an sensiblen Orten wie Kirchen, Schulen oder in Krankenhäusern festzunehmen – eine Abkehr von den Schutzregelungen, die unter seinem demokratischen Vorgänger Biden galten. All die Vorkehrungen und Ankündigungen haben in Gemeinden mit einem hohen Anteil an Migranten große Verunsicherung und Furcht ausgelöst. Das dürfte Teil des Plans sein.