Neuenburg Am Ende doch Drahtzieher?

Ralf Deckert
Das Urteil wird im März erwartet. (Symbolbild) Foto: Archiv

Gericht: Rapper unter Mordverdacht. „Feldmordprozess“ wird erneut verhandelt.

Neuenburg/Freiburg - Neu aufgerollt: Seit gestern wird der „Neuenburger Feldmordprozess“ erneut vor Gericht verhandelt.

Der Fall sorgte für Schlagzeilen: Drei junge Männer verabreden sich in einer eiskalten Winternacht im Dezember 2014 bei Neuenburg für ein nicht näher umschriebenes „Geschäft“, bei dem 10 000 Euro für sie rausspringen sollen. Kurz darauf ist einer der drei Männer tot. Brutal erschlagen von einem seiner beiden Kumpels, einem 24 Jahre alten Türken, der mittlerweile wegen der Tat eine lebenslange Haftstrafe verbüßt.

Gemeinschaftlicher Tatplan

Der dritte Mann am Tatort, ein mittlerweile 24 Jahre alter deutscher Rapper aus dem Markgräflerland, steht nun erneut wegen seiner möglichen Rolle bei der Tat unter Mordverdacht vor Gericht. Der Bundesgerichtshof hat seinen Freispruch kassiert, für die Neuauflage der Verhandlung sind 18 Verhandlungstermine angesetzt. Denn für Oberstaatsanwalt Eckart Berger ist klar: Der Angeklagte hat gewusst und gewollt, dass der junge Rumäne stirbt.

Hintergrund soll ein Streit des Südbadeners mit seinem ehemaligen Förderer und Freund, dem Rapper „Fler“ aus Berlin, gewesen sein, so Bergers These: Der junge Mann wollte sich gegenüber „Fler“ wichtigmachen mit dem Mord. Deshalb hat er, so die Anklage, zusammen mit dem verurteilten Türken als Haupttäter die Tat geplant und gewollt.

Verteidigung widerspricht

Dem widersprechen der Angeklagte und sein Verteidiger Karl Kühne-Geiling: Der Mord sei in der Nacht völlig unvermittelt geschehen.

Als Kind traumatisiert

Und der Angeklagte sei als Zeuge so verängstigt und schockiert gewesen, dass er nicht habe eingreifen können, zumal ihn das Verbrechen schlagartig zurückversetzt habe in den Moment, als sein Vater sich vor seinen Augen und vor den Augen der Familie erschossen habe.

Der junge Mann sei ebenfalls ein Opfer, da man ihm die Tat habe anhängen wollen. Das Urteil wird im März erwartet.

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