Die 40-jährige stammt aus Mühlacker und kam nach der Ausbildung nach Neuenburg, wo sie im evangelischen Kindergarten die Stelle der stellvertretenden Leiterin übernahm. Seit 2008 engagiert sie sich im Kampf gegen den Menschenhandel, zunächst im niederländischen Amsterdam, dann in Südamerika und aktuell im südafrikanischen Kapstadt. „Wir sind in Kapstadt dabei, eines der ersten Schutzhäuser für Kinder aufzubauen“, sagt Geiger.
„Den modernen Sklavenhandel gibt es wirklich“, sagt sie im Gespräch mit unserer Zeitung. Es sei heftig zu sehen, wie Kinder aus Familien herausgerissen werden um verkauft zu werden. Viele Kinder würden von der eigenen Familie verkauft. Betroffen seien Kinder im Alter von sechs bis 18 Jahren, das Durchschnittsalter liege bei zwölf Jahren. Es gebe verschiedene Arten der Ausbeutung, von der Prostitution, über Drogenhandel, Zwangsehen, illegale Adoption, Organhandel bis hin zur Bettelei. Die Kinder würden gezwungen, zu betteln. Wie lukrativ dies für die Täter ist, machte sie an einem Beispiel aus dem südafrikanischen Durban deutlich, wo mit bettelnden Kindern in kurzer Zeit rund 100 000 Euro verdient wurden. Beim Thema Organhandel spiele auch der in Südafrika weit verbreitete Aberglaube eine Rolle. So würde aus Knochen ein Pulver gemacht um vor bösen Geistern zu schützen, erzählt Geiger. Auch Zwangsehen seien keine Seltenheit. Junge Mädchen würden mit älteren Männern verheiratet und als Sklavinnen gehalten.