Neuenburg am Rhein Aufenthaltsqualität ist von entscheidender Bedeutung

Alexander Anlicker
Jens Fondy-Langela Foto: zVg/die photoLounge/Sabrina Hoch

Interview:
Die Neuenburger Bürger wählen am Sonntag, 19. März, einen neuen Bürgermeister. Wir haben alle drei Kandidaten zu Themen befragt, welche die Bürger beschäftigen.

Als erster Kandidat hat Jens Fondy-Langela die Fragen unserer Zeitung beantwortet.

Die Sanierung der Schlüsselstraße ist so gut wie abgeschlossen. Wie wollen Sie für die Zukunft attraktive Geschäfte entlang von Schlüssel- und Müllheimer Straße ansiedeln?

Für unsere Händler ist eine hohe Aufenthaltsqualität für die Besucher von entscheidender Bedeutung. Diese erreicht man unter anderem mit einer attraktiven Durchgrünung, beschatteten Sitzplätzen sowie Spielmöglichkeiten für die Kinder. Hier kann die Stadt auf die Ergebnisse der Innenstadtoffensive aus 2015 zurückgreifen. Gemeinsam mit den Anliegern und dem Gewerbeverein möchte ich Möglichkeiten prüfen, den Verkehr in der Schlüsselstraße zu beruhigen, ohne die für die Geschäfte wichtige Kundenfrequenz zu reduzieren.

Die Landesgartenschau ist vorbei. Wie soll es mit dem Gelände hinsichtlich Unterhalt und Veranstaltungen weitergehen? Soll das Nepomukfest tatsächlich von der Innenstadt an den Rhein ziehen?

Derzeit verantworte ich mit meinen Mitarbeitern unter anderem die Pflege des Grüttparks in Lörrach, der 1983 das Gelände der damaligen Landesgartenschau war. Mit einer Mischung aus intensiv gepflegten Beeten, kurz gehaltenen Wiesen und biodiversen Blühwiesen, wird auch unser LGS-Gelände zum beliebten Naherholungsgebiet für Neuenburg und die Ortsteile werden. Zur Belebung der Fläche müssen verschiedene Veranstaltungsreihen etabliert werden, um ein durchgehend gutes und abwechslungsreiches Programm zu bieten.

Ob das Nepomukfest in die Rheingärten umzieht hängt unter anderem auch damit zusammen, ob es sich mit etwaigen Beschränkungen in der Breisacher Straße noch als rentable Veranstaltung halten kann. Denn die Vereine sind oftmals auf die Einkünfte des Festes angewiesen.

Im Gemeinderat ist die mögliche Ansiedlung eines Logistikers an der Hans-Buck-Straße umstritten. Wie soll sich die Stadt in Sachen Industrie- und Gewerbeansiedlung künftig positionieren?

Bestehendes Gewerbe in Neuenburg zu halten, ist eine wichtige Säule der Wirtschaftsförderungsstrategie für den Wirtschaftsstandort Neuenburg. Dabei ist es mir auch wichtig, Ansiedlungen aus unterschiedlichen Branchen zu ermöglichen, um Neuenburg in Krisenzeiten widerstandsfähiger zu machen.

Nachdem der Großteil der städtischen Gewerbeflächen zwischenzeitlich verkauft wurde, muss die Stadtverwaltung künftig verstärkt auf die Mitwirkung der Eigentümer und der Bau- beziehungsweise Kaufinteressenten bauen und ihre Wirtschaftsförderung in dieser Richtung auf die Vernetzung und Vermittlung ausrichten.

Am nördlichen Ortsrand von Neuenburg soll das 22,5 Hektar große Baugebiet „Mittlere Riese“ entstehen, auch um den Freiburger Wohnraumbedarf zu decken. Braucht Neuenburg so ein großes Baugebiet, auch mit Blick auf eine notwendig werdende Erweiterung von Kindertagesstätten und Schulen?

Bezahlbarer Wohnraum muss in den nächsten Jahren in unterschiedlicher Größenordnung in allen Teilen Neuenburgs geschaffen werden. Ob das Baugebiet „Mittlere Riese“ in dieser Größe realisiert werden kann, hängt nicht nur von Neuenburg sondern auch von Freiburg und dem Regionalverband ab. In jeden Fall müssen alle Neubaugebiete mit Rücksicht auf die bestehende Infrastruktur und die Verkehrssituation geplant werden und dürfen die Integrationsleistung der Gesamtbevölkerung durch zu schnelles Wachstum nicht überfordern.

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