Gespielt wurde in kindgerechtem Arrangement die Suite „Bilder einer Ausstellung“ von Modest Mussorgski. Zahlreiche Familien mit Kindern hatten sich eingefunden, um das spannende Musikspektakel zu erleben.
Im Rahmen des Jubiläums zum 50-jährigen Bestehen der Musikschule Markgräflerland fand am Sonntagvormittag im Stadthaus ein Familienkonzert mit einem Ensemble des SWR-Sinfonieorchesters statt.
Gespielt wurde in kindgerechtem Arrangement die Suite „Bilder einer Ausstellung“ von Modest Mussorgski. Zahlreiche Familien mit Kindern hatten sich eingefunden, um das spannende Musikspektakel zu erleben.
Zur Einstimmung erklang, programmiert von Klavierlehrer Paul Kaiser, das Glockenspiel aus dem Turm vor dem Stadthaus mit der „Erkennungsmelodie“ des Werkes, der „Promenade“. Ein genialer Einfall, denn auch in Mussorgskis Komposition spielt ein Glockenturm eine wichtige Rolle. Der stellvertretende Leiter der Musikschule, Tobias Elsäßer, wies darauf hin, dass auch die „Bilder einer Ausstellung“ dieses Jahr ein Jubiläum feiern. Das Werk wurde vor genau hundertfünfzig Jahren komponiert.
Moderatorin Jasmin Bachmann vom SWR kündigte die Aufführung als „Klingendes Museum“ an. Mit dem Schlachtruf des Publikums, „Bilder einer Ausstellung – go go go“, öffnete sich das mit einem schwarzen Tuch verhüllte „Tor“ zum Museum, und heraus strömten die Musiker. Diese hübsche szenische Gestaltung erhöhte noch den Reiz der Darbietung, die von vielen weiteren einfallsreichen Gags begleitet wurde. Das Tor-Kulisse bildete außerdem eine gelungene symbolische Anspielung auf den letzten Satz der Komposition „Das große Tor von Kiew“.
Jedes der musikalisch liebevoll gestalteten „Bilder der Ausstellung“ lebte einerseits von der Virtuosität des Ensembles und der fantasiereichen Moderation, andererseits von der gelungenen Einbeziehung des Publikums in das Geschehen. Vor jeder Bild-Darbietung hob sich der schwarze Vorhang und gab eine neue Überraschung preis. Mal schlüpfte der Kontrabassist mit seinem Instrument durch das Tor, mal kam ein rätselhafter Eierkarton mit einem Riesenbleistift zum Vorschein oder es erschien eine schöne Fee und intonierte Zauberklänge.
Nach den „Spielenden Kindern“, deren Melodie an den alten Versteckreim „Eckstein, Eckstein“, angelehnt ist, setzten die Musiker den „Ochsenkarren“ mit seinen schwerfälligen Bewegungen und seinen tiefen Basstönen realistisch ins Bild. Aufregende Klänge begleiteten das „Ballett der unausgeschlüpften Küken“, das in eine Marktszene mit chaotischem Durcheinander und einer entlaufenen Kuh mündete. Ein Glanzlicht bildete der verrückte Auftritt des Gnoms, vorgeführt vom Kontrabassisten, der eine großartige pantomimischen Schau vollführte. Beim Verjagen der Hexe Baba Yaga musste dann das Publikum mithelfen. Donnerndes Stampfen mit den Füßen und lautes Klatschen in die Hände verfehlten ihre Wirkung nicht.
Zum majestätischen Finale mit dem Bild „Das große Tor von Kiew“ holte Jasmin Bachmann zwei Kinder aus dem Publikum auf die Bühne. Sie durften die goldene Glocke anschlagen, die dem gewaltigen Schlussakkord des Werkes seinen Höhepunkt verleiht. Das Konzert war ein großer Erfolg, und das Publikum honorierte die Show mit lang anhaltendem Beifall.