Neuenburg am Rhein Eine finanzielle Herausforderung

Volker Münch
Die Rheinschule muss erweitern. Foto: Alexander Anlicker

Der Vorentwurf für die Erweiterung der Rheinschule und der Mensa im Schulzentrum wurde dem Neuenburger Gemeinderat vorgestellt.

Notwendig werde die Erweiterung zum einen, um das vorgeschriebene Ganztagesangebot umzusetzen, zum anderen, um den steigenden Schülerzahlen gerecht zu werden. Vorsichtige Kostenschätzung: etwa 16 Millionen Euro abzüglich Fachförderungen.

„Dieses Projekt wird für unsere Stadt eine finanzielle Herausforderung“, stellte Bürgermeister Jens Fondy-Langela fest. Besonders mit Blick auf die Haushaltssituation der Zähringerstadt wird dieses Projekt große Kraftanstrengungen erfordern, zumal der Ausbau zur Ganztagsschule von übergeordneten Stellen wie Bundes- und Landesregierung verordnet werde, ohne allerdings entsprechende Finanzmittel bereitzustellen, denn: „Der Bund ist der Meinung, die Kommunen sind finanziell gut aufgestellt und können diesen Auftrag eigenverantwortlich lösen“, erklärte der Bürgermeister sichtlich verärgert. Architekt Mario Eggen schickte gleich voraus: „Es ist bisher nur eine Vorentwurfsplanung, die eine große Kostenschätzung erlaubt, aber noch keine definitiven Zahlen liefert.“

Seine Kollegin, Architektin Katharina Wölfe stellte die erforderlichen Baumaßnahmen vor. So soll die Mensa um weitere 84 Plätze in Richtung Schulhof auf die doppelte Sitzzahl erweitert werden. An der Rheinschule selbst wird es einen dreistöckigen Anbau auf der Südseite über einem Teil des Schulhofes geben, in dem Bewegungs- und Differenzierungsräume, weitere Klassenzimmer, Sanitäranlagen und einiges mehr untergebracht. Im Bestand wird es kleine Umbauten geben, etwa ein zusätzlicher Aufzug für die Barrierefreiheit. Dieser Planungsschritt war nun notwendig, um die erforderlichen Förderanträge stellen zu können, betonten Mario Eggen und der Bürgermeister.

Das Raumprogramm wurde unter anderem mit der Schulleitung abgestimmt und anhand der Vorgaben des Förderprogramms konzipiert, hieß es seitens der Architekten. Trotz diesen Erweiterungsplänen könnte langfristig ein weiterer Schulbau notwendig werden, je nachdem sich die Einwohnerzahlen und damit auch die Schülerzahlen verändern werden, erklärte Bürgermeister Fondy-Langela auf Nachfrage aus dem Gemeinderat.

„Wenn das auf uns zukommen sollte, müssen wir uns über neue Gebäude und Standorte unterhalten“, betonte der Bürgermeister. Dabei hatte er auch den Blick auf die Ortsteile, wo an den Schulen teilweise Sanierungsbedarf und damit auch zumindest ein temporärer Raumbedarf entstünde. „Wenn wir es uns leisten können, werden wir aber in jedem Fall an allen vier Schulstandorten festhalten“, sagte Fondy-Langela.

Für die Rheinschule wurden Anträge an zwei Förderprogramme gestellt. Für allgemeine Schulbauförderung geht es um geschätzte Baukosten von etwa drei Millionen Euro, die eine mögliche Förderung in Höhe von 30 Prozent, also etwa 900 000 Euro, bedeuten. Für das Ganztagesförderprogramm geht es um eine Kostenschätzung von etwa 13 Millionen Euro, die mit einer Förderquote von 70 Prozent bedacht werden könnte. Das wären rund neun Millionen Euro.

Ob die Stadt allerdings in den Genuss dieser Zuschüsse kommen wird, bleibt abzuwarten, schließlich stellen zahlreiche Kommunen Anträge, nachdem die Ganztagesbetreuung wegen des bundesweiten Rechtsanspruchs verbindlich ab August 2026 angeboten werden muss, der Fördertopf aber nur einen begrenzten Betrag beinhaltet.

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