Neuenburg am Rhein Lebensretter säubern Rhein und Meer

Alexander Anlicker
Tobias Haug organisiert den RhineCleanUp für die DLRG-Ortsgruppe Müllheim-Neuenburg.Foto: Alexander Anlicker Foto:  

Bundesweit wollen am kommenden Samstag Freiwillige Müll entlang des Rheins einsammeln. Die DLRG-Ortsgruppe Müllheim-Neuenburg beteiligt sich erstmals am „RhineCleanUp“.

„Bis zum Jahr 2050 wird in den Weltmeeren die Masse des Plastikmülls größer sein als der Fischbestand“, heißt es auf der Internetseite der Organisation „RhineCleanUp“. Die gemeinnützige Gesellschaft organisiert seit 2018 Putzaktionen an Flüssen, zunächst am Rhein und mittlerweile an insgesamt 21 Flüssen.

Täglich landen etwa zehn Millionen Kilogramm Plastik in Flüssen und in der Natur. Etwa 70 Prozent des Plastikmülls gelangt über die Flüsse in die Meere. Das ist ein ernst zu nehmendes Problem, das sowohl gesundheitsschädigende Auswirkungen auf die Meeresbewohner als auch auf uns Menschen haben wird, so die Initiatoren des „RhineCleanUp“, der bundesweit am Samstag, 14. September, stattfinden wird.

Die Ortsgruppe Müllheim-Neuenburg wird sich erstmals am „RhineCleanUp“ beteiligen. Organisiert wird die Aktion vom stellvertretenden Vorsitzenden der Ortsgruppe, Tobias Haug, der zuletzt in den Ferien einige Tage als Rettungsschwimmer auf der Insel Fehmarn verbracht hat.

Als Tauchlehrer und Strömungsretter sind ihm saubere Gewässer ein Herzensanliegen. Der Anstoß in diesem Jahr beim „RhineCleanUp“ mitzumachen, sei von seiner Gemeinderatskollegin Michaela Mertes gekommen, deren Sohn Lars ebenfalls als Einsatztaucher in der Ortsgruppe aktiv ist. Trotz der zahlreichen Einsätze im zurückliegenden Sommer – die Wasserretter aus der Ortsgruppe Müllheim-Neuenburg wurden in diesem Jahr gut 20 mal alarmiert – habe man im Vorstand beschlossen beim „RhineCleanUp“ mitzumachen, erklärt Haug.

Dass das Rheinufer zwischen Steinenstadt und Grißheim nur an wenigen Stellen vom Leinpfad aus zugänglich ist, werden Rettungsschwimmer und Strömungsretter direkt an der Wasserkante entlanglaufen und teilweise auch schwimmen, sagt Haug. Er habe bei der Erkundung auch schon einiges an Müll gesehen. Insbesondere an lauschigen Plätzchen zwischen den Buhnen finden sich Einweggrills und anderer Müll, erzählt er.

Aus diesem Grund habe er die Aktion auch nur als geschlossene Veranstaltung gemeldet, ergänzt er. Auch weil die Transportkapazitäten beschränkt sind. Der Plan sei, mit insgesamt vier Trupps zu arbeiten. Diese kommen sich auf den Abschnitten von Steinenstadt nach Neuenburg beziehungsweise von Neuenburg nach Grißheim jeweils entgegen. Er rechnet mit etwas zwölf Helfern aus aktiven Wasserrettern sowie dem Jugend-Einsatz-Team (Jet) der Ortsgruppe.

Die Organisation „RhineCleanUp“ stellt ein Paket mit Zangen, Handschuhen und Müllsäcken sowie einem Werbebanner zur Verfügung, ergänzt er. Die Stadt Neuenburg unterstützt die Aktion, in dem die Mitarbeiter des Bauhof das Rheinufer abfahren, und die Müllsäcke an den vorher vereinbarten Stellen einsammeln.

Im vergangenen Jahr haben sich übrigens mehr als 50 000 Menschen an der bundesweiten Aktion beteiligt und rund 300 Tonnen Müll gesammelt.

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